Sorge um ukrainische Partner der KU

Nach dem Angriff auf die Ukraine ist die KU in großer Sorge um die Situa­tion ihrer Partner vor Ort. Seit 1997 unterhält die KU eine Partnerschaft mit der Ukrainischen Katholischen Universität, die sich im Westen des Landes in Lwiw (Lemberg) befindet. Erst im vergangenen Dezember konnte die Hochschulleitung den Dekan der Theologischen Fakultät, Dr. Yuriy Shchurko, mit einer Delegation in Eichstätt begrüßen. Shchurko hat einst in Eichstätt studiert. Intensiviert wurde die Kooperation mit Lemberg zuletzt auch über ein derzeit in Gründung befindliches internationales Konsortium katholischer Universitäten, an dem neben der KU und der Universität in Lemberg neun weitere katholische Universitäten weltweit beteiligt sind.

Stellvertretend für das Präsidium der KU teilte Prof. Dr. Klaus Stüwe, Vizepräsident für Internationales, vergangene Woche mit: „Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt kann den beunruhigenden Nachrichten über die militärischen Aktionen gegen die Ukraine, die gegen internationales Recht verstoßen und die Friedensordnung in ganz Europa bedrohen, nicht gleichgültig gegenüberstehen. Unsere Gedanken sind sowohl bei den Kolleginnen und Kollegen unser Partneruniversität als auch den 60 bei uns eingeschriebenen Studierenden aus der Ukraine und ihren Familien. Viele der Studierenden sind Kollegiaten der Collegium Orientale.“ Stüwe richtete eine entsprechende Solidaritätsadresse an die Leitung der Ukrainischen Katholischen Universität. Der Dekan der dortigen Theologischen Fakultät, Dr.  Shchurko, dankte umgehend für Ihre Worte der Ermutigung und Unterstützung. In der Tat geschieht gerade jetzt etwas Schreckliches. Heute brauchen wir Ihre Stimme im freien Europa, um die russische Aggression zu stoppen, unser Leben zu bewahren und die Welt für künftige Generationen in Frieden zu erhalten“.

Der Dekan der Theologischen Fakultät der KU, Prof. Dr. Bernward Schmidt, wandte sich mit einem Schreiben an den Rektor des Collegium Orientale: „Gerade in Eichstätt geht uns die Situation der Ukraine und der Menschen dort nahe. Eine bedeutende Gruppe unserer Studierenden und Doktoranden ist aus der Ukraine zu uns gekommen, um bei uns zu lernen, zu forschen und mit uns zu leben. Das Collegium Orientale ist ein Ort, an dem das friedliche Zusammenleben der Nationen im Kleinen praktiziert wird – zusammengebunden nicht zuletzt von unserem Glauben, der auf so vielfältige Weise seinen äußeren Ausdruck finden kann. Diese Vielfalt macht die Besonderheit unserer Fakultät aus", so Schmid. Die Theologische Fakultät stelle sich an die Seite des Collegium Orientale. Wir können die Aggression aus Russland nicht beenden, aber wir können Sie, unsere ukrainischen Kollegen, Studierenden und Freunde, mit unseren guten Gedanken und Gebeten begleiten.“

Ukraine
Noch im Dezember besuchte eine Delegation der Ukrainischen Katholischen Universität (UCU / Lemberg, Ukraine) die KU. Ziel war es, das Niveau des Theologiestudiums in Lemberg zu steigern und im Austausch mit der KU Prozesse neu zu gestalten.

Die Ukrainische Katholische Universität Lwiw (UCU) ist eine private Hochschule der Ukrainisch-Griechisch-Katholischen Kirche. Sie wurde 1929 als Griechisch-Katholische Theologische Akademie gegründet, 1939 aber, nachdem die Westukraine unter sowjetische Herrschaft kam, wieder geschlossen. 1994 erfolgte die Wiedereröffnung als Theologische Akademie Lwiw, 2002 wurde sie schließlich zur Universität umstrukturiert.