Dessen Gründerin Lory Obal nahm im Mai den Shalompreis in Eichstätt entgegen. ICON setzt sich für die indigene Bevölkerung auf den Philippinen ein. In Tampakan auf Mindanao befinden sich einige der größten Abbaugebiete für Gold und Kupfer in Südostasien. Dies führt häufig zu Landraub und Vertreibungen. Das Netzwerk ICON erarbeitet innerhalb lokaler Strukturen Mechanismen der Konfliktlösung, zum Beispiel im Dorfentwicklungsrat. Alltagsbezogene Friedensbildung mit Seminaren zur Kultur des Friedens, zu Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit werden angeboten.
In Radioprogrammen, durch Broschüren und einen Newsletter findet ein Austausch zu friedensbildenden Maßnahmen statt. Persönlichkeiten aus Kirchen, dem Wissenschaftssektor, den Medien und Kommunen führen einen Dialog mit der Armee und Rebellengruppen in Konfliktgebieten. Lory Obal schrieb in dieser Woche in einer E-Mail an den AK Shalom, dass der multinationale Rohstoffkonzern Glencore mit Sitz in der Schweiz, bereits mit dem Schürfen von Gold begonnen habe. Die ganze Gegend sei militarisiert. Durch den Tagebau würden etwa 5000 Menschen vertrieben. In dem Gebiet liegen fünf bedeutende Flusssysteme mit den wichtigsten Wasserquellen der Region. Durch Quecksilber, Zyanid und andere giftige Chemikalien werde die Umwelt und die Nahrungsquelle einer ganzen Region zerstört. Welche Maßnahmen Glencore hier ergreifen werde, habe der Konzern nicht mitgeteilt. Diese Art des Tagebaus verursache nachweislich Verschlammung, die zu Überschwemmungen und Erdrutschen führen. Der letzte schützende Hochwald ist dadurch bedroht. 33.000 Hektar fruchtbares Reisland werden zerstört.
Bis heute habe es kein Verfahren gegen die Mörder des Vorsitzenden des regionalen Bündnisses von Umweltschützern, des Anwaltes Eliezer Billanes, gegeben. Auch andere Morde an Aktivisten seien nicht aufgeklärt worden, schreibt Lory Obal. Das Preisgeld trage dazu bei, dass Anwälte engagiert werden können, lokale Gruppen unterstützt und die Arbeit von ICON fortgeführt werden könne.
Unterdessen berichtete der Preisträger des Jahres 2013, Padre Paulo Joanil da Silva (Landpastoral der Katholischen Kirche) aus Brasilien, dass das Preisgeld sehr gut für den Aufbau neuer Gruppen, die sich für Landlose einsetzen, genutzt werden konnte. In drei Prozessen erhielten die Landlosen Recht. Es gab Verurteilungen, bzw. Neuaufnahmen der Prozesse in drei Mordfällen, wo Großgrundbesitzer Landarbeiter/innen ermorden ließen.
Die Mitglieder des AK Shalom für Gerechtigkeit und Frieden sind in ständigem Kontakt mit den Preisträgern und bedanken sich bei allen Spendern für dadurch mögliche Arbeit des Aks.
Weitere Informationen zum AK Shalom unter
http://akshalom.landlos.de/