Zwei neue Veröffentlichungen zum Themenfeld „Factor Investing mit riskanten Unternehmenskrediten (Private Debt)“ am LFB!

Insbesondere vor dem Hintergrund aktuell wieder steigender Leitzinssätze stellen variabel verzinsliche (syndizierte) Kredite an riskante Unternehmen (ohne Investmentgrade Rating) für viele institutionelle Investoren auf der Suche nach (risikoadjustierter) Rendite eine interessante Anlageklasse dar. Unter diesen „Private Debt“ Instrumenten kommt speziell sogenannten Leveraged Loans aufgrund ihrer Handelbarkeit eine besondere Bedeutung beim Design von Anlagestrategien zu.

In dem Paper „Investing with style in liquid private debt”, das vom Financial Analyst Journal veröffentlich wurde, analysieren Galina Sukonnik (von der DWS) und Thomas Mählmann das Potential systematischer, regelgebundener Kredit-Handelsstrategien auf Basis eines umfangreichen Datensatzes syndizierter Leveraged Loans. Die Analyse der Autoren zeigt, dass systematische Engagements (sogenanntes Factor Investing) in Verbindung mit kurzfristigen Momentum- und Bewertungs- (Value-) Themen am Kreditsekundärmarkt gut kompensiert werden. Die Autoren folgern, dass aktive Kreditmanager, die bei ihren Handelsentscheidungen das Preismomentum und wertbasierte Themen unberücksichtigt lassen, auf eine zusätzliche Renditequelle verzichten.

In dem Paper „Factor-based private debt investing at the industry and country level“, das von Journal of Fixed Income veröffentlicht wurde, zeigt Thomas Mählmann, das Momentum- und Value-basierte Strategien auch auf der Ebene von Industrie- bzw. Länderkreditindizes (und nicht nur Einzelkreditebene) funktionieren. Dieses Ergebnis ist wichtig, da nicht immer alle Kredite für die Umsetzung einer Faktorstrategie auf Einzelkreditebene zur Verfügung stehen, und Indexinvestments hier eine Alternative bieten können.