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KU Post-Digital Learning Hub
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Projektleitung: Dr. Petra Hiebl, Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung; Dr. Michael Winklmann, Stabsstelle für Personalentwicklung und Weiterbildung; Dr. Nils Blümer, Rechenzentrum; Stefan Wenzel, Facility Management

gefördert durch die DigiLLab-Förderlinie (StMWK) sowie die HERMANN GUTMANN STIFTUNG
 

Laufzeit: ab Wintersemester 2022/2023

Inbetriebnahme des Hub: ab Sommersemester 2023

Forschungsmethodik: Evaluation, quantitativ und qualitativ

Aus Sicht des Wissenschaftsrats sollten die an vielen Standorten anstehenden Sanierungsmaßnahmen auch zur Umgestaltung von Hörsälen und Seminarräumen in kooperative und vielfältig nutzbare Lernräume genutzt werden. Auf diese Weise können Nachhaltigkeitsziele nicht nur im Sinne der Inklusion und Energieeffizienz, sondern auch mit dem Ziel der zukunftsfähigen Hochschulbildung umgesetzt werden (Wissenschaftsrat 2022, 68).

Die bevorstehende Sanierung des Kollegiengebäudes muss als Chance verstanden werden, die Lernräume der KU in großem Stil fit für die Herausforderungen der post-digitalen Universität zu machen. Dafür wollen wir einen Hub schaffen, eine Lernumgebung (Raum+Didaktik), die zukunftsweisend ausgestattet ist und als Reallabor zur Durchführung und Beforschung von am post-digitalen Paradigma ausgerichteter Hochschullehre eingesetzt wird. So werden unter anderem wertvolle Erkenntnisse für die Ausgestaltung der Lernräume für das neue Kollegiengebäude erzeugt.

Konzept Post-Digital Learning Hub

Hier finden Sie Informationen zum Konzept "KU Post-Digital Learning Hub" (Hiebl/Winklmann 2022).

Didaktische Grundlagen

Wir verstehen Lernen als ko-konstruktiven Prozess, in dem Lehrende und Lernende gemeinsam Wissen aktiv konstruieren und Kompetenzen erwerben. Aus dem Konnektivismus übernehmen wir die Anfragen an klassische Lerntheorien, die sich aus dem Übergang von der Wissens- zur Informationsgesellschaft ergeben:

„How are learning theories impacted when knowledge is no longer acquired in the linear manner? What adjustments need to made with learning theories when technology performs many of the cognitive operations previously performed by learners (information storage and retrieval). How can we continue to stay current in a rapidly evolving information ecology?“ (Siemens 2005)

Aus der Verknüpfung von Konstruktivismus und Konnektivismus ergeben sich didaktische Vorannahmen an ein Raumkonzept für KGE007.

  • Die Gestaltung von Lernprozessen (Didaktik) und die Architektur des Lernortes (Raum) beeinflussen einander wechselseitig.
  • Räume, die ausschließlich auf ein Lernszenario ausgerichtet sind (Hörsaal, Seminarraum, PC-Pool) lassen sich mit der konnektivistischen Forderung nach Vernetzung und Vielseitigkeit nicht vereinbaren.
  • Die Orientierung am post-digitalen Paradigma macht die Überwindung einer Pädagogik-Technik-Dichotomie zur Voraussetzung für ein gelingendes Konzept.

Szenarien/Inszenierungsmöglichkeiten

Hub

Der Raum wird in verschiedene, flexibel verschiebbare Zonen eingeteilt, die unterschiedliche didaktische Szenarien bzw. Inszenierungsmöglichkeiten zulassen. Allen Szenarien gleich ist, dass sie auf einen ästhetisierten Raum aufbauen. Ästhetisierung meint dabei „die Erwartung, in einer anregenden Atmosphäre zu sinnlichem Lernen anzustiften [. . . ] [und] reagiert auf das Problem sprachdominierter Vermittlung (= Theorieüberfluss) und eintöniger Raumausstattung im Studium.“ (Godau 2019)

Konkret bedeutet Ästhetisierung für KGE-007

  • Neues Licht- und Farbkonzept
  • Möglichkeit zur kreativ-schöpferischen Raumaneignung durch Studierende/Dozierende (flexibles Mobiliar, Möglichkeit zur Präsentation von Arbeitsergebnissen, . . . )
  • Schaffung eines ansprechenden, schönen Raums als Zeichen der Wertschätzung der KU ihren Studierenden und Dozierenden gegenüber

Studierende und Dozierende der KU sollen sich den neu gestalteten Raum aneignen, auch deshalb ist bei der Konzeption auf größtmögliche Flexibilität zu achten. Folgende didaktische Szenarien und Inszenierungsmöglichkeiten werden aber mit Sicherheit eine Rolle spielen:

  • Selbststudium: Blended Learning- und Inverted Classroom-Szenarien machen die selbstständige Vor- und Nachbereitung von Lehrveranstaltungen zur Voraussetzung für das Gelingen von Lernprozessen. Der Post-Digital Learning Hub stellt Einzelarbeitsplätze in lernförderlicher Atmosphäre zur Verfügung. Dafür werden entsprechendes Mobiliar, eine gute WLAN-Verbindung, ausreichend Steckdosen sowie evtl. ein Notebook-Wagen mit Leihnotebooks benötigt.
  • Gruppenarbeit: Dialog- und Konfliktfähigkeit, Resilienz, Digitale Kollaboration – viele Future Skills (Ehlers) lassen sich nicht alleine erwerben, sondern können nur in Gruppen trainiert werden. Auch dieses Szenario lässt sich im umgestalteten KGE007 umsetzen. Neben passendem Mobiliar wie Gruppeninseln sollen die Gruppenarbeitszonen auch mit einem DTEN ME PRO-Device zur einfachen Umsetzung hybrider Szenarien ausgestattet werden.
  • Input: An der klassischen Vorlesung orientierte Szenarien verschwinden nicht vollständig aus der postdigitalen Hochschullehre. In KGE007 wird es deshalb auch möglich sein, Impulsvorträge und kleine Vorlesungen durchzuführen. Dazu wird ein DTEN D7-Smartboard installiert, das Möglichkeiten zur Präsentation und Arbeit an der Tafel mit der Option für Zoom-Konferenzen kombiniert. So werden auch hybride Szenarien gut abgedeckt.
  • PC-Pool: Bedingt durch einen immer größeren Anteil an cloud-basierter Software wird das klassische PC- Pool-Szenario (Bereitstellung von Software) immer seltener nötig. Die allermeisten Studierenden verfügen über ein Notebook, sodass ein Bring-your-own-device-Ansatz zu vertreten ist. Für die Szenarien, die auf vorkonfigurierte PC-Umgebungen setzen (z.B. digitale Klausuren), wird ein Notebook-Wagen zur Verfügung gestellt, der mit ca. 25 Notebooks ausgestattet wird.

Diese didaktischen Szenarien fließen in die Inszenierung des Raums ein. Geplant ist z.B.:

  • Digital Classroom: Ein Ort zur Planung, Durchführung und Evaluation von Lehre, an dem auch Bildungstech-nologie zentral bereitgestellt wird.
  • Virtual Classroom Simulator: Simulation von Lehr-/Lernszenarien in AR/VR
  • (VR-)Atrium: Präsentation und Diskussion bildungsrelevanter Themen (mit Experten) in hybriden/analogen/digitalen Settings
  • Oase: Rückzugs- und (begleitete) Reflexionsmöglichkeit
  • Workshop: Weiterbildungen für Dozierende, Studierende, Lehrkräfte, die den Zusammenhang von Raum und Didaktik erlebbar machen

GODAU, Marc u. a.: Implementation einer Hochschullernwerkstatt. Zur Entwicklung des Lernwerkstatt-Konzepts an der Universität Erfurt, in: Robert BAAR/Andreas FEINDT/Sven TROSTMANN (Hg.): Struktur und Handlung in Lernwerkstätten (=Lernen und Studieren in Lernwerkstätten ), Bad Heilbrunn 2019, 120–132.

Ausstattung

Hardware

Software

  • Office-Anwendungen
  • SPSS, MAXQDA

Sonstiges

  • Flipchart
  • Moderationskoffer
  • 3 Stellwände
  • 3 Sitzsäcke

Barrierefreiheit

Damit der Post-Digital Learning Hub ein im besten Sinn inklusiver Lernort sein kann, muss er so barrierefrei wie möglich umgesetzt werden. Baumaßnahmen wie z. B. ein einfacher Zugang für Rollstuhlfahrer/-innen werden dabei im Zuge der Sanierung des gesamten Kollegiengebäudes umgesetzt und können daher nicht kurzfristig durchgeführt werden. Schon jetzt kann aber die digitale Barrierefreiheit sichergestellt werden. Aktuelle Hardware bringt dabei alle Voraussetzungen bzw. nötigen Schnittstellen mit (Bluetooth, USB-C). Wichtig ist vor allem, dass die privaten Geräte von Studierenden mit Beeinträchtigung nahtlos in den Raum integriert werden können (WLAN, Zugang zum Uninetz) und dass die Studierenden die Möglichkeit erhalten, persönliche Assistenzsoftware auf den im Raum nutzbaren Notebooks zu installieren und zu konfigurieren.

 

Zielgruppen und Nutzung

Der Raum soll allen Dozierenden/Studierenden der KU als Lernort zur Verfügung stehen. Eine Buchung des Raumes durch das Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung bzw. die uniweite Raumplanung ist ab dem Sommersemester 2023 möglich.

 

Impressionen Raum