Absolventinnen des Studiengangs Pflegewissenschaft verabschiedet

Vor elf Jahren wurde der Bachelor-Studiengang Pflegewissenschaft als ausbildungs- und berufsbegleitendes Programm an der Fakultät für Soziale Arbeit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) gestartet. Nun sind erneut drei Absolventinnen nach ihrem erfolgreichen Abschluss verabschiedet worden. Der ausbildungsintegrierende, elf Semester dauernde Teilzeitstudiengang, der in Kooperation mit der Krankenpflegeschule am Berufsbildungszentrum am Klinikum Ingolstadt durchgeführt wird, zählt damit bislang 53 Alumni.

Die Koordinatorin des Studiengangs, Monika Hohdorf, zollte den Absolventinnen bei der Verabschiedungsfeier Respekt für das Durchhaltevermögen angesichts einer Doppelbelastung von Schichtdienst während der Ausbildung und dem parallel laufenden Studium der Pflegewissenschaft. Unterrichtsplan, Dienstplan und Lehrplan unter einen Hut zu bringen, das sei eine besondere Herausforderung und eine Leistung, die Hochachtung verdiene. Diese Erfahrungen bereiteten die Absolventinnen „unter den aktuellen Bedingungen im Gesundheitswesen wahrscheinlich in besonderem Maße auf ihr weiteres Berufsleben“ vor, sagte Hohdorf in Anspielung auf die besonderen Belastungen des Personals im Pflegebereich. Auch für sie selbst sei es noch immer lehrreich, sich dem Thema der Pflege theoretisch in der Lehre anzunähern, so Hohdorf, „war ich doch bis zum Mai 2014 eingefleischte Praktikerin im klinischen Bereich tätig. Ich habe viel von Ihnen gelernt und ich lerne noch viel von Ihnen und profitiere immer wieder persönlich davon“. Sie wünsche den Absolventinnen „zukünftig deutlich mehr Wertschätzung durch Politik, die Gesellschaft, durch die verantwortlichen Akteure und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in den Einrichtungen im Gesundheitswesen – und nicht zuletzt von den Betroffenen mit ihren Angehörigen, die von Ihrer Expertise ganz besonders profitieren“.

In ihren Abschlussarbeiten gingen die Studierenden verschiedenen Teilbereichen des Pflegebereichs nach. So befasste sich Edelgard Fackler mit der Situation pflegender Angehöriger von Demenzkranken. Welche Probleme haben sie? Was hilft ihnen? Welche Angebote fehlen? – diesen und andere Fragestellungen ging sie durch intensive Recherchen nach. „Ich nehme aus dem Studium viel mit für meinen beruflichen Alltag. Eine akademische Qualifizierung in der Pflege wertet auch die berufliche Identität dieses Tätigkeitsbereichs auf“, so Fackler.

Susanne Wiening lobte den Studiengang als „sehr praxisnah und zugleich wissenschaftlich fundiert“. Bei der Durchführung ihrer empirischen Studie, in der sie sich mit den Ängsten von Patienten vor einer ambulanten OP befasste und qualitative Interviews mit Patienten führte, habe sie sehr viel gelernt. „Für die Einrichtungen sind solche Eingriffe oft Routine und sie werden mitunter wie am Fließband durchgeführt. Aber die Patienten haben in der Regel die gleichen Ängste wie bei einer großen Operation. Das müssen wir in der Pflege viel bewusster wahrnehmen“, so Wienings Resümee. Die dritte Absolventin, Suzana Nikolic, sagte rückblickend auf ihr Studium, dieses habe ihr einen viel breiteren Blick auf den Pflegeberuf eröffnet als eine Ausbildung allein. „Ich habe gelernt, Konzepte in der Pflege kritisch zu hinterfragen. Früher hörte ich im beruflichen Alltag oft den Satz: Das macht man halt bei uns so… Meine Erkenntnisse aus der Pflegeforschung will ich künftig nutzen, um Konzepte, Arbeitsweisen und Abläufe in meinem beruflichen Alltag zu verbessern.“

Der ausbildungsintegrierende Teilzeitstudiengang Pflegewissenschaft war im Oktober 2012 an der KU gestartet worden. Inzwischen wurde das Studienprogramm reformiert und in einen sieben Semester dauernden berufsbegleitenden Bachelorstudiengang umgewandelt. Die ersten Absolventinnen und Absolventen dieses Studienmodells werden voraussichtlich im Sommer kommenden Jahres ihr Studium abschließen. Mehr Informationen zum Studiengang unter www.ku.de/studienangebot/pflegewissenschaft-bsc.