Andere Zeiten, andere Räume“: HRK fördert Aktionswoche der KU

Welche gesellschaftliche und kulturelle Relevanz haben Fächer wie Klassische Archäologie, Alte Geschichte oder Musik- und Kunstpädagogik? Die Stärken und Potenziale solcher sogenannten Kleinen Fächer will die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) für die breite Öffentlichkeit mit einer Aktionswoche erfahrbar machen, die im Januar 2020 stattfinden wird. Mit ihrem Konzept zur Durchführung der Kleinen-Fächer-Woche hat sich die KU erfolgreich in einem bundesweiten Wettbewerb um eine Förderung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) beworben.

An der Kleinen Fächer-Woche der KU beteiligen sich die Fächer Alte Geschichte, Europäische Ethnologie, die Forschungsstelle Christlicher Orient, die Klassische Archäologie, Kunstpädagogik, Lateinamerikastudien, Musikpädagogik und Musikwissenschaft, Philosophie sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Das Motto „Andere Zeiten, andere Räume“ der Aktionswoche bezieht sich nicht nur auf die vielfältigen gesellschaftlichen politischen und wirtschaftlichen Änderungen der jüngsten Zeit, sondern auch auf die geplanten Veranstaltungsorte: Dabei soll Wissenschaft den Campus verlassen und Menschen bewusst in ihrem Alltag und Räumen jenseits der Universität ansprechen, um neue Formen des Dialogs zu ermöglichen.

Das Programm der Aktionswoche wird unter anderem eine Wissensarena umfassen, für die Bürgerinnen und Bürger vorab Fragen an Forschende der KU stellen könne, die diese dann auf dem Podium beantworten. Ein interdisziplinäres Filmforum wird sich mit dem Thema „Zeit“ bezogen auf Spielfilme beschäftigen. Lateinamerika steht im Zentrum eines Science Cafés, bei dem es unter anderem um den Populismus und den Umgang mit den Zivilgesellschaften damit gehen wird. Hinzu kommen mehrere Ausstellungen sowie ein Schulwettbewerb, an dem sich Klassen mit Texten, Filmen oder Theaterstücken rund um das Motto „ZeitReise“ beteiligen können. Das ausführliche Programm sowie Informationen zum Schulwettbewerb werden im Laufe der kommenden Wochen veröffentlicht.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Aktionswoche an der KU mit 35.000 Euro. Die KU hatte sich erfolgreich bei einer Ausschreibung der Hochschulrektorenkonferenz zur Förderung Kleiner Fächer an Hochschulen beworben. Bundesweit erhalten 17 Projekte eine Förderung für die Präsentation und Vernetzung ihrer Kleinen Fächer im kommenden Wintersemester.

Die Hochschulrektorenkonferenz will mit der Unterstützung für Kleine Fächer-Wochen betonen, dass auch Disziplinen, die mit höchstens drei Professuren pro Universitätsstandort vertreten sind, ein wertvolles und traditionsreiches Element innerhalb der deutschen Hochschullandschaft sind. Die Initiative solle diese Fächer stärken, die in der deutschen Hochschullandschaft eine wichtige, aber selten gewürdigte Rolle spielten, so HRK-Präsident Prof. Dr. Peter-André Alt. „Sie will die wissenschaftlichen Leistungen der Kleinen Fächer sichtbarer machen, über Studienmöglichkeiten und Berufsperspektiven informieren und die Alltagsrelevanz der Kleinen Fächer erlebbar machen.“ Die Hochschulrektorenkonferenz und das Bundesministerium für Bildung und Forschung wollen Studierende und den wissenschaftlichen Nachwuchs für die Kleinen Fächer begeistern: „Der Stellenwert der Kleinen Fächer in Deutschland muss sichtbarer werden, um die gesamte kulturelle Breite der Wissenschaft zu zeigen“, sagte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek.