„Ars legendi-Preis 2017“ für Professor Klaus Meier

Die bundesweit bedeutendste Auszeichnung für Hochschullehre geht in diesem Jahr an die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU): Prof. Dr. Klaus Meier, Inhaber des Lehrstuhls für Journalistik I an der KU, nahm den vom Stifterverband und der Hochschulrektorenkonferenz vergebenen „Ars legendi-Preis 2017 für exzellente Hochschullehre“ am Dienstag an der Goethe-Universität in Frankfurt entgegen.

Der „Ars legendi-Preis“ will die besondere Bedeutung der Hochschullehre für die Ausbildung des akademischen Nachwuchses sichtbar machen. Die Laudatio bei der Preisverleihung übernahmen entsprechend zwei Jungakademiker: Bernadette Uth und Lukas von Eyb, Masterstudierende im Studiengang Journalistik mit dem Schwerpunkt Innovation und Management an der KU. Beide lobten die „spannende Balance zwischen kommunikationswissenschaftlicher Theorie und journalistischer Praxis“, die Meier stets schaffe herzustellen. Meiers Seminare nannten sie „besonders wertvoll“ – aufgrund der Inhalte, aber auch aufgrund seiner Art: „Wir schätzen uns sehr glücklich, mit einer derart menschlich angenehmen und kompetenten Lehrperson zusammenarbeiten zu dürfen.“

Meier selbst machte in seinen Dankesworten deutlich, wie wichtig ihm die Verknüpfung von Lehre und praxisorientierter Forschung ist – gerade für sein Lehr- und Forschungsgebiet Journalistik. Allein die Vermittlung von Forschungsergebnissen und die Simulation gängiger Praxis erfüllten heute nicht mehr den Anspruch von Hochschullehre. Der rasante Medienwandel erfordere in der Lehre die forschungsbasierte Weiterentwicklung der Praxis: „Wer Lehre und Forschung ganzheitlich aufeinander bezieht, braucht Praxisbezüge auch in der Forschung, muss Probleme der Praxis in der Forschung aufgreifen und am Transfer von Forschung in die Praxis arbeiten.“ Daher entwickle er mit Studierenden Lehrforschungsprojekte, um gemeinsam zu ergründen, wie Journalismus verbessert werden kann.

Unter seiner Anleitung führen die Studierenden des Eichstätter Masterstudiengangs Journalistik beispielsweise Redaktionsanalysen durch und erforschen in Redaktionen, wie Journalismus organisiert ist und wo Optimierungspotentiale liegen. Namhafte Kooperationspartner sind unter anderem der Bayerische Rundfunk, der Spiegel und die Nürnberger Nachrichten. Ihre Erkenntnisse tragen die Studierenden anschließend als Transfer in die Redaktionen zurück.

Eben diesen Wissenschafts-Praxis-Transfer sowie die forschungs- und evidenzbasierte Ausrichtung der Lehre hob auch die Jury in ihrer Begründung für die Wahl des Preisträgers hervor. Sie würdigte zudem Meiers treibende Rolle bei der Studiengangentwicklung: Seit mehr als 20 Jahren sei er an Gründung und Aufbau von innovativen Studiengängen an verschiedenen Hochschulen beteiligt. Auch an der KU, wo Meier seit 2011 lehrt und forscht, entwickelte er den forschungs- und praxisorientierten Masterstudiengangs Journalistik mit.

Allein sei all das freilich nicht zu schaffen, erklärte der Preisträger am Mittwoch: „Ich sehen den Preis auch als Auszeichnung des Faches Journalistik, das den Rahmen für diese vielfältigen Praxisbezüge aufspannt. Und als Auszeichnung für die Journalistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, die mit ihren Studienprogrammen genau diese Verknüpfung von Theorie, Forschung und Praxis vom Grundstudium im Bachelor bis zum Promotionsstudium auf allen Ebenen ermöglicht.“

Meier hatte sich bei einer Jury mit Vertretern aus Hochschullehre, Didaktik, Studierendenschaft und Sozialpartnern gegen so viele Mitbewerber durchgesetzt, wie es noch nie bei diesem Preis seit Gründung im Jahr 2006 gab. Er gewann den Preis in der Kategorie Wissenschaftler; in der Kategorie Projekt ging die Auszeichnung an die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Für beide Kategorien gab es mehr als 130 Bewerber. Das Jahresthema des Wettbewerbs lautete „Praktika und Praxisbezüge“. Die 2017 zum zwölften Mal verliehene Auszeichnung ist mit insgesamt 25.000 Euro für jeden Preisträger dotiert. Bettina Jorzig, Vertreterin des Stifterverbands für die Wissenschaft, sagt bei der Preisverleihung, dass schon bei der Gründung Ziel gewesen sei, dass dieser Preis für die Lehre einmal so bedeutend sein solle wie der wichtigste Forschungspreis, der Leibniz-Preis.