Unter Moderation von Prof. Bartosch diskutierten führende Klima-Wissenschaftler und Umweltpreisträger gemeinsam mit Vertretern aus Kirchen und Promotionsstipendiatinnen der DBU zur Frage „Laudato Sì – Die päpstliche Umwelt-Enzyklika im Diskurs mit der Wissenschaft. Was könnte sie für die Zukunft unseres Planeten bewirken?“
Für die Diskussionsrunde konnten gewonnen werden:
- Prof. Dr. Hartmut Graßl, Vorsitzender des Vorstands der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW), Direktor em. am Max-Planck-Institut für Meteorologie, Umweltpreisträger
- Prof. Dr. Peter Hennicke, ehem. Präsident des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, sowie Umweltpreisträger
- Prof. Dr. Konrad Raiser, ehem. Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen
- Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, Diözese Augsburg, Vorsitzender des Stiftungsrates der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, ehem. Mitglied des Dt. Ethikrates, Senatsmitglied der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.
- Aurelie Halsband, DBU-Promotionsstipendiatin
- Melanie Müller, DBU-Promotionsstipendiatin
Mit Aurélie Halsband und Melanie Müller hatte die Diskussionsrunde zwei junge Forscherinnen in ihrer Mitte, die ihre aktuellen Arbeiten mit den Anliegen der Enzyklika verbinden konnten. Diese Gedanken wurden dann durch die Expertise von Weihbischof Dr. Dr. Losinger, Prof. Dr. Konrad Raiser, Prof. Dr. Hartmut Graßl und Prof. Dr. Peter Hennicke flankierend vertieft und ergänzt.
„Die Enzyklika erweist sich dabei – auch und gerade! – für eher kirchenferne Akteure als adäquater Anspielpunkt für die gemeinsamen Anliegen“, stellte der Moderator, Prof. Dr. Ulrich Bartosch fest. So äußerte Prof. Dr. Konrad Raiser: „Die Enzyklika Laudato Sì ist ein Meilenstein. Sie ist primär an die säkulare Öffentlichkeit gerichtet. Das ist ungewöhnlich. Sie kann außerdem zur Wiederbelebung des ökumenischen Dialogs beitragen.“
Prof. Dr. Peter Hennicke zeigte sich beeindruckt von der Enzyklika: „Was gesagt und wie es gesagt wird, ist nichts Neues. Aber dass ein Papst es sagt, ist sensationell! Die Enzyklika spricht von einer Verwaltung der Ressourcen zum Wohle aller. Wenn wir dies ernst nehmen, ist dies ein klares Statement für Divestment aus fossilen Energieträgern (v.a. Kohle, Öl und Gas).“
Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger betonte u. a., man Laudato Sí „als sozio-ökologische Enzyklika“ begreifen müsse. „Die Enzyklika ist adressiert an ,alle Menschen guten Willens‘“, so Losinger weiter.