Ausgezeichnete Leistungen in Forschung und Lehre

Insgesamt elf Preisträgerinnen und Preisträger erhielten beim Festakt zum Dies Academicus der KU Auszeichnungen für herausragende Leistungen in Forschung und Lehre. Die Universitätsmedaille erhielt Dr. Stefan Janson als Anerkennung seiner Tätigkeit als Lehrbeauftragter für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, die er seit 50 Semestern an der KU ausübt.

Die Romanistin Maria Selmaier erhielt den Preis der Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung für ihre Masterarbeit, in der sie sich mit Romanen des marokkanischen Schriftstellers Tahar Ben Jelloun beschäftigte, der eine Stellung zwischen zwei Kulturkreisen einnimmt. Die aus der Republik Moldau stammende Margareta Gratii erhielt den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für ausländische Studierende. Sie hat sich als Studentin an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Ingolstadt zum Ziel gesetzt, mit ihrem Wissen die ökonomische Lage und den Lebensstandard in ihrer Heimat zu verbessern. Gratii spricht fünf Sprachen und engagiert sich in zahlreichen studentischen Gruppierungen an der KU.

Die Förderstiftung der Brauerei Fritz Gutmann verlieh ihren Preis für Abschlussarbeiten zum Thema Nachhaltigkeit an den Michael Zörner für seine Bachelorarbeit im Fach Geographie. Darin untersuchte Zörner, wie sich in Tansania die ausreichend vorhandenen Lebensmittel im Land zielgerichteter verteilen lassen, um Mangelernährung entgegenzuwirken. Einem verwandten Themenfeld widmete sich Martin Schiemer in seiner Bachelorarbeit im Fach Betriebswirtschaftslehre, welche die Sparkasse Ingolstadt Eichstätt auszeichnete: Er analysierte den Einfluss von Indexfonds auf den Preis von Grundnahrungsmitteln und konnte zeigen, dass der Handel damit nicht verantwortlich für verstärkte Preisschwankungen sei.

Die junge Historikerin Maria Weber erhielt den Preis der Maximiliana-Kocher-Stiftung für ihre Masterarbeit, in der sie der Schuldenpraxis in der Reichsstadt Augsburg im 15. Jahrhundert nachging – anhand ausschließlich unveröffentlichtem Quellenmaterial. Sie bestätigte dabei unter anderem die wichtige Rolle von Frauen als Kreditgeberinnen im spätmittelalterlichen Wirtschaftsleben.

Zwei Preise der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern Mitte für die besten Masterarbeiten gingen an Sabine Girg (Kunstgeschichte) und Philipp Krug (Betriebswirtschaftslehre). Girg untersuchte, wie stereotypen Bilderwelten den Diskurs über Zigeuner im 19. Jahrhundert prägten und diese Gruppe nicht als Teil der europäischen Kultur, sondern als Fremde kennzeichnete. Mit den ökonomischen Effekten der Besteuerung von Erbschaften beschäftigte sich Krug, der dabei die Wechselbeziehung von erhaltenem Erbe und dem späteren eigenen Nachlass erforschte.

Die Eichstätter Universitätsgesellschaft prämierte Dr. Franz Flögel für die die beste Dissertation, der die Vergabepraktiken bei Firmenkrediten von einer Sparkasse mit der Filiale einer deutschen Großbank verglich. Die Ligabank-Stiftung vergab zwei Preise für gute Lehre, die an Dr. Simone Birkel und Dr. Caroline Rothauge gingen. Birkel initiierte im Studiengang Religionspädagogik einen Poetry Slam unter dem Titel „Reden von Gott als jugendpastoraler Event“ als innovatives Lehrkonzept. Rothauge konzipierte ein Seminar über „Aktuelle Darstellungen von NS und Holocaust im Kino“, bei dem die Studierenden von ihnen ausgewählte Filme vorstellten und mit den Besuchern diskutierten.

Vorgestellt wurden außerdem die ersten Empfänger der Deutschlandstipendien, von denen die KU gemeinsam mit dem Bund katholischer deutscher Akademikerinnen, der Ingolstädter Steuerberatungskanzlei Kastl sowie der Ligabank-Stiftung derzeit fünf vergibt. Beim Deutschlandstipendium tragen der Bund und private Förderer ein Stipendium in Höhe von 300 Euro monatlich jeweils zur Hälfte.