Ausgezeichnete Leistungen in Studium, Lehre, Forschung und Transfer

Insgesamt 14 Preisträgerinnen und Preisträger wurden beim Festakt zum Dies Academicus für besondere Leistungen geehrt. Das Spektrum der Ehrungen reichte dabei von historischer und psychologischer Forschung über innovative Lehrprojekte bis hin zum Engagement für den Breitensport und die Hochschulpolitik.

Nowotny
Stifter Michael Gutmann und Preisträgerin Larissa gemeinsam mit den Vizepräsidenten Prof. Dr. Jens Hogreve und Prof. Dr. Klaus Meier (v.r.).

Larissa Nowotny hat den Preis der Förderstiftung der Brauerei Fritz Gutmann für ihre zum Thema „Innovative last mile logistics as a driver of sustainability - an analysis of the start-up market in Germany“ erhalten. Die Paketdienstbranche in Deutschland boomt. Jährlich werden Milliarden von Sendungen zugestellt. Nowotny untersucht und diskutiert in ihrer Arbeit, ob innovative Start-Up-Unternehmen in Deutschland einen positiven Einfluss auf das Niveau der Nachhaltigkeit haben. Die von ihr untersuchten Start-ups entwickeln dafür unter anderem Lösungen vor allem für das Prozessmanagement und den Transport. Wie Nowotny herausfand, wären Konsumenten dazu bereit, länger auf eine Lieferung zu warten, wenn diese besonders nachhaltig zugestellt wird. Daher empfiehlt sie unter anderem für das urbane Umfeld, Lieferungen gebäudeweise zusammenzufassen und an festen Tagen zuzustellen anstatt nur einzelne Wohnungen ad hoc zu beliefern. Dies könnte die Zahl der Fahrten und Fahrzeuge minimieren - und somit dabei helfen, Ressourcen einzusparen. Zudem würden die idealerweise elektrisch betriebenen Transportfahrzeuge durch eine solche Form der Belieferung optimal ausgelastet. Aktuell arbeitet Larissa Nowotny im Bereich der Elektromobilität bei der BMW AG in München.

Egelhof
(v.r.) Dr. Sebastian Egelhof mit Prof. Dr. Sabine Ullmann (Vorsitzende des Stiftungsbeirates)

Mit dem Preis der Maximiliana Kocher-Stiftung ist Dr. Sebastian Egelhof ausgezeichnet worden. Nach einem hervorragenden Studienabschluss war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft und schloss er sein Promotionsverfahren mit der Note 0,93 ab. Ausgezeichnet wird Dr. Egelhof für seine Dissertationsschrift „Faking the News? Agenda Building mithilfe sozialer Medien in der präsidentiellen Kommunikation Donald J. Trumps“, die von Prof. Dr. Klaus Stüwe betreut wurde. In dieser Studie analysierte Dr. Egelhof die Twitter-Aktivitäten des 45. US-Präsidenten Donald Trump vor dem Hintergrund des so genannten Agenda Building-Ansatzes. In einer mehrstufigen qualitativen Inhaltsanalyse konnte er erstmals nachweisen, dass es eine deutliche Korrelation zwischen bestimmten Tweets des Präsidenten und den medialen Agenden der Zeitungen „Washington Post“ und „New York Times“ gab.  Damit leistete er einen wichtigen Beitrag zur Analyse der politischen Kommunikationstaktik des ehemaligen Präsidenten Trump. Seit 2020 ist Dr. Egelhof in verantwortlicher Position beim Baden-Württembergischen Handwerkstag in Stuttgart beschäftigt

(v.r.) Wolfgang Gebhard, Vorstand der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte e.V. mit Julia Scheuerer.
(v.r.) Wolfgang Gebhard, Vorstand der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG., mit Julia Scheuerer.

Den Preis der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG für die beste Masterarbeit erhält Julia Scheuerer. Für neue Formen der urbanen Mobilität durch sogenannte Flugtaxis besteht eine Herausforderung in der Akzeptanz von solchen autonomen Gefährten durch die Bevölkerung. Aufbauend auf Erkenntnissen zu Technologieakzeptanzmodellen hat Julia Scheuerer ein für den Anwendungskontext angemessenes Forschungsmodell entwickelt, das als Grundlage einer experimentell gestalteten Studie mittels einer Online-Umfrage diente. Die Auswertung dieser Studie ergab unter anderem, dass auditive Hinweise sowie insbesondere eine Kombination aus visuellen und auditiven Hinweisen auf einen am Boden befindlichen Ansprechpartner eine hohe soziale Präsenz bei der Benutzung von Flugtaxis hervorrufen. Eine höhere soziale Präsenz wiederum führt direkt zu einer höher wahrgenommenen Nützlichkeit, einem höheren Vertrauen und einer höher wahrgenommenen Sicherheit sowie indirekt zu einer höheren Nutzungsabsicht. Diese Erkenntnisse dienen als Ausgangspunkt für weitere wissenschaftliche Untersuchungen im Bereich Urban Air Mobility und liefern einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen Gestaltung und Entwicklung von Flugtaxis.

(v.r.) Karl-Heinz Schlamp, Vorstand der Sparkasse Ingolstadt Eichstätt, und Dr. Franz Wurm
(v.r.) Karl-Heinz Schlamp, Vorstand der Sparkasse Ingolstadt Eichstätt, und Dr. Franz Wurm

Der diesjährige Preis für die beste Dissertation, gestiftet von der Sparkasse Ingolstadt Eichstätt, geht an Dr. Franz Wurm für seine englischsprachige Arbeit mit dem Titel „Electrophysiological correlates of reinforcement learning and credit assignment“. In seiner Arbeit untersucht er die komplexen kognitiven Mechanismen, die es uns erlauben, sich an die ständig ändernden Umweltbedingungen anzupassen. In den drei Studien seiner kumulativen Dissertationsschrift findet sich ein breites Repertoire an Methoden aus experimenteller Psychologie, Informatik und Neuroimaging, die es in ihrer Kombination ermöglichten einen Einblick in die Funktionsweise unseres Gehirns zu erhalten. Er untersucht dabei wie Verhaltensweisen durch ihre positiven und negativen Konsequenzen beeinflusst werden. Von zentraler Bedeutung ist dabei der sogenannte Vorhersagefehler, also die Differenz zwischen erwartete und tatsächlich erhaltener Belohnung. In Übereinstimmung mit einer breiten Literatur, konnte Franz zeigen, welche wichtige Rolle Vorhersagefehler im menschlichen Gehirn spielen. Es konnte nachgewiesen werden, dass unser Gehirn konstant die Kosten und Nutzen von verschiedenen Prozessen und Strategien überwacht und diese flexibel gegeneinander abwiegt. Von 2015 bis 2020 arbeitete Dr. Franz Wurm als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie der KU. Aktuell ist er an der Universität Leiden (Niederlande) beschäftigt und forscht weiterhin im Bereich der kognitiven Neurowissenschaften.

Andreas Steppberger, Vorsitzender der Eichstätter Universitätsgesellschaft, mit PD Dr. Caroline Rothauge.
(v.r.) Andreas Steppberger, Vorsitzender der Eichstätter Universitätsgesellschaft, mit PD Dr. Caroline Rothauge.

Privatdozentin Dr. Caroline Rothauge erhält in diesem Jahr den Preis der Eichstätter Universitätsgesellschaft für die beste Habilitation. In ihrer Habilitationsschrift hat sie quellenzentriert „Zeiten in Deutschland 1879 – 1919. Konzepte, Kodizes, Konflikte“ – wie es im Titel heißt –untersucht. Damit trägt sie als Historikerin zum sogenannten temporal turn bei, da sie ‚Zeit‘ als ein symbolisches Produkt von Aushandlungsprozessen versteht, die sich je nach dem jeweils aktuellen Kontext wandeln und somit historisierbar sind. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entwickelten sich Fragen des Umgangs mit einer Vielzahl unterschiedlich verstandener Zeiten auf internationaler Ebene zum omnipräsenten Gesprächsstoff. Welche „Zeitfragen“ sich dabei in Deutschland ballten, dazu lag eine Untersuchung bislang nicht vor. Rothauge begegnet diesem Desiderat und vermag zu zeigen, dass es um 1900 zu einer weiteren Dynamisierung und Pluralisierung der Auffassungen von ‚Zeit‘ und ihrer Nutzung in verschiedensten Arbeits- und Lebensbereichen kam. Dieses Ergebnis widerspricht der gängigen Annahme, ‚moderne‘ Zeiten seien mit einer standardisierten Zeitbestimmung oder einem einheitlichen Zeitempfinden gleichzusetzen, und führt somit zu einer differenzierteren Sicht auf ‚die‘ (Hoch-)Moderne. Als PostDoc profitierte sie von Research Fellowships an Forschungseinrichtungen der Humboldt-Universität Berlin und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie von einem Habilitationsstipendium für Nachwuchswissenschaftlerinnen der KU. Hier erhielt sie Anfang September 2021 die Lehrbefugnis für das Fach „Neuere und Neueste Geschichte“. Aktuell ist sie Junior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.

(v.r.) Richard Kundinger, Leiter der Liga Bank Eichstätt, und Carolin Schmidmeier
(v.r.) Richard Kundinger, Leiter der Liga Bank Eichstätt, und Carolin Schmidmeier

Die Liga Bank-Stiftung hat heuer zwei Preise für exzellente Lehre vergeben. Einer davon geht an Carolin Schmidmeier für ihr Seminar „Basisqualifikation Musik“ einschließlich des Online-Kurses „Basisqualifikation Musik ­– musiktheoretische Inhalte“. Neben ihrer Tätigkeit als Grundschullehrerin in Neuburg an der Donau ist Carolin Schmidmeier seit 2018 Lehrerin im Hochschuldienst an der Professur für Musikpädagogik und Musikdidaktik. Studierende des Lehramts Grundschule, die die Basisqualifikation Musik verpflichtend absolvieren müssen, bilden die umfassendste Studienkohorte des Fachbereiches Musikpädagogik. Um den äußerst heterogenen musiktheoretischen Vorkenntnissen der Studierenden besser gerecht zu werden, individuelle Förderung zu ermöglichen und die Zeit in der berufspraktisch orientierten Lehrveranstaltung möglichst effizient zu nutzen, wurde ein Online-Kurs für die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) konzipiert. Musiktheoretische Inhalte, die für den Beruf als Grundschullehrerin und -lehrer grundlegend sind, können damit in zeitgemäßer Form und mit deutlichem Mehrwert in abwechslungsreich gestalteten, interaktiven Übungen samt Audiobeispielen und Graphiken individualisiert angeeignet bzw. wiederholt werden. Hierdurch lässt sich auch der zeitliche Aufwand für die Basisqualifikationskurse auf zwei Semesterwochenstunden reduzieren. Bei der vhb steht der Online-Kurs zudem als innovatives und bayernweites Alleinstellungsmerkmal der KU sämtlichen anderen bayerischen Universitäten sowie allen Interessierten zur Verfügung.

(v.r.) Richard Kundinger von der Liga Bank mit Ute Braun und Prof. Dr. Jens Hogreve.
(v.r.) Richard Kundinger von der Liga Bank mit Ute Braun und Prof. Dr. Jens Hogreve.

Ein weiterer Preis der Liga Bank-Stiftung für exzellente Lehre geht auf Vorschlag von Studierenden an Prof. Dr. Jens Hogreve und seine Mitarbeiterin Ute Braun. Ausgezeichnet wird ihr Lehrkonzept „Return on Service Design & Customer Experience“, dessen Ziel es ist, komplexe theoretische wirtschaftliche Zusammenhänge zu vermitteln und dieses Wissen im Rahmen unternehmerischer Entscheidungen direkt anzuwenden. Nachdem sich Studierenden in internationalen Teams zunächst die theoretischen Grundlagen eines erfolgreichen Dienstleistungsmanagements aneignen, müssen sie dieses dann in einem Planspiel anwenden, bei dem sie selbst zu Dienstleistungsmanagern einer Hotelkette werden. In jeder Spielrunde beobachten die Studierenden den Markt und analysieren Kennzahlen des unternehmerischen Erfolgs. Weiterhin erhalten sie detaillierte Rückmeldungen zu ihrer Performance und damit der Qualität ihrer Entscheidungen im Vergleich zur Performance ihrer Wettbewerber. Den Abschluss bildet eine Konferenz, auf der die Teilnehmer ihre Firmen und Erfolge in einer persönlichen Posterpräsentation vorstellen. Die Präsentation findet hierbei nicht im Hörsaal, sondern im Obstgarten der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Ingolstadt statt. Diese Verknüpfung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und deren direkter Übertrag auf unternehmerisches Handeln ist eine einzigartige Kombination in der Wissensvermittlung. Hervorzuheben ist bei dem hier ausgezeichneten Konzept zudem das Augenmerk auf hohe Lernmotivation durch den Einsatz wissenschaftlicher Erkenntnisse aus der Psychologie.

Michael Graßl (2.v.l.) und Dr. Jonas Schützeneder (2.v.r.)
Michael Graßl (2.v.l.) und Dr. Jonas Schützeneder (2.v.r.)

Den Transferpreis der Innovativen Hochschule für Wissenschaftskommunikation erhalten Michael Graßl und Dr. Jonas Schützeneder. Wie können aktuelle Trends, Facetten und Herausforderungen im Journalismus an ein breites Publikum verständlich vermittelt werden? Rund um diese Frage haben Graßl und Schützeneder ein Transferprojekt entwickelt, das alle vier relevanten Ebenen des Transfers (Praxis, Gesellschaft, Lehre, und Forschung) integriert. Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter des Lehrstuhls Journalistik I haben hierfür mit dem Museum für Kommunikation Nürnberg einen namhaften Kooperationspartner aus der Region gewonnen. Basierend auf aktueller Forschung konnten die beiden Wissenschaftler zusammen mit den Verantwortlichen im Museum die Neugestaltung des Teilbereichs Journalismus im Museum vorantreiben. Gleichzeitig wurde dieses Transferprojekt auch in die Lehre integriert. Im Rahmen eines Bachelor-Seminars entstand ein Podcast von KU-Studierenden für das Museum. Darin enthalten sind zehn Folgen, die Grundbegriffe und aktuelle Entwicklungen im Journalismus verständlich und interaktiv darstellen. Die Audio-Inhalte wurden anschließend ins Museum integriert und können seit dem Vorjahr von den jährlich rund 150.000 Besucherinnen und Besuchern im MKN gehört werden. Ergänzend dazu haben die beiden Preisträger ihr Wissen auch für den wissenschaftlichen Diskurs aufbereitet. Dennoch war das Kernanliegen, Wissen in die Gesellschaft zu transferieren und den Austausch über Alters- und Bildungsschichten hinweg zu intensivieren.

Janin Bender
Janin Bender

Der Transferpreis für Wissensmanagement wird heuer zweifach vergeben. Zum einen an Janin Bender für das Wissensmanagement der Universitätsbibliothek nach außen wie nach innen. Wie vermittelt ein Dienstleister Informationen an seine Zielgruppen? Und: Wie organisieren Mitarbeitende einer Einrichtung ihr Wissen und machen es für Kolleginnen und Kollegen zugänglich? Diese Fragen des Wissensmanagements von und in Organisationen hat Janin Bender im Prozess so gelöst, dass das Ergebnis überzeugt und damit gleichzeitig interne Wahrnehmungsveränderungen verbunden sind. Im Projekt Homepage stand die Wahrnehmung eigener Services und ihre bedarfsorientierte Kommunikation nach außen im Fokus. Im Projekt Intranet galt es, die internen Informationsbedarfe zu erkennen, sie abzubilden und alle Kolleginnen und Kollegen zu motivieren, den umfangreichen Wissensbestand zum Gegenstand gemeinsamer Pflege zu machen.

Paul Thieme
Paul Thieme

Ein weiterer Transferpreis für Wissensmanagement geht an Paul Thieme für seine Amtsführung als Sprecher der bayerischen Landes-Asten-Konferenz, der landesweiten Interessensvertretung der Studierenden. Seine Amtszeit vom März 2020 bis März 2021 war geprägt von zwei großen Aufgaben – dem Abfedern der Pandemiefolgen für die Studierenden und der Verteidigung studentischer Mitbestimmung an bayerischen Hochschulen, als diese durch das im Entstehen befindliche bayerische Hochschulinnovationsgesetz zu erodieren drohte. Hierzu nutzte er sein in mehreren Jahren Ehrenamt in der akademischen Selbstverwaltung an der KU und in seinem Politikwissenschaftsstudium erworbenes Wissen. Beide Aufgaben nahm Paul Thieme mit Weitsicht, Wissen, Geduld und Nachdruck an und konnte im Team der LAK-Sprecherinnen und –sprecher einiges erreichen: In Fragen des Umgangs mit der Pandemiesituation bezog das Wissenschaftsministerium kontinuierlich die studentische Position mit ein. Gleiches gilt für den Gesetzgebungsprozess zum neuen Bayerischen Hochschulgesetz.

Christina Gscheidl
Christina Gscheidl

In der Kategorie Transferpreis Ehrenamtliches Engagement geht in diesem Jahr ein Preis an Christina Gscheidl. Sie ist Lehrkraft für besondere Aufgaben am Sportzentrum der KU und setzt sich eindrucksvoll für die Universität und ihre Studierenden sowie die Sport- und Vereinslandschaft in Eichstätt ein. Neben ihren Lehr- und Organisationstätigkeiten am Sportzentrum unterrichtet sie am Gabrieli-Gymnasium und entwickelt praxisbezogene Projekte, in denen Studierende und Schülerinnen und Schüler Tänze und Vorführungen für Veranstaltungen in der Stadt erarbeiten. Dabei schätzen sowohl Studierende als auch Schülerinnen und Schüler sowie Kolleginnen und Kollegen ihre offene, zupackende und unterstützende Art. In den letzten Jahren leitete Christina Gscheidl die Universitätstanzgruppe, deren Auftritte zum festen Bestandteil des Universitätsballs, des Semesterabschlusskonzerts und des Neujahrsempfangs der Hochschulgemeinde geworden sind. Zusammen mit Dr. Lutter, dem Leiter des Universitätssportszentrums und dem Sportabzeichenbeauftragten der Stadt Eichstätt, Hans Eder, führt Frau Gscheidl die jährlich stattfindende Abnahme des Deutschen Sportabzeichens an der Universität durch. Mit diversen von ihr organisierten Fortbildungen, Vorträgen und Trainingseinheiten setzt sie sich im Deutschen Sportlehrerverband (deren Vorstandsmitglied sie ist), dem Hochschulsportprogramm der Uni, der Bluthochdruckgruppe des Eichstätter Klinikums und für verschiedene Sportmannschaften an der Uni ein. Auch während den pandemiebedingten Einschränkungen im Sport hat Frau Gscheidl digitale Trainingseinheiten für die Eichstätter Sportvereine angeboten.

Taraneh Ghanooni Arani
Taraneh Ghanooni Arani

Den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) erhält heuer Taraneh Ghanooni Arani. Sie studiert an der KU den Bachelorstudiengang Angewandte Musikwissenschaft und Musikpädagogik und weiß um die Herausforderungen, sich in einem fremden Land mit fremder Sprache und Kultur zu behaupten. Taraneh ist in der iranischen Hauptstadt Teheran geboren und aufgewachsen und hat nach dem Schulabschluss zuerst ein Bachelorstudium in Betriebswirtschaftslehre abgeschlossen, dann ein Musikstudium. Während dieser Zeit absolvierte sie mehrere Klavier-Meisterkurse – und betätigte sich selbst jahrelang als Klavierlehrerin. „Ich wollte meine Fähigkeiten und mein Wissen in Musikwissenschaft und Musikpädagogik vertiefen, daher habe ich mich für ein Studium in Deutschland entschieden“, erzählt die junge Frau. Die KU und ihr Studienangebot fand sie über das Internet, im Herbst 2018 zog sie von der 20-Millionen-Einwohner-Stadt Teheran in das beschauliche Eichstätt. Ein Jahr lang belegte sie einen Deutsch-Intensivkurs im Sprachenzentrum der KU, dann begann sie das Bachelorstudium. Ihr Berufsziel: Musiklehrerin oder Musiktherapeutin.  Taraneh Ghanooni Arani zählt in ihrem Studiengang zu den besonders leistungsstarken Studierenden, was wirklich beachtlich ist, weil sie ja erst hier Deutsch gelernt hat. Außerdem engagiert sie sich außerhalb der Lehrveranstaltungen als Tutorin und begleitet als Korrepetitorin am Klavier andere Studierende, die sich mit Gesang oder Soloinstrumenten auf die Prüfung vorbereiten. Als im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie begann, fuhren viele Freunde und Mitbewohner nach Hause. Taraneh Ghanooni Arani entschied sich dennoch, Kontakte zu knüpfen und traf sich regelmäßig mit Geflüchtete in einem Sprachcafé. Sie sagt: „Ich weiß, wie schwer es ist, wenn man nach Deutschland kommt und kein Deutsch kann. Daher helfe ich gerne anderen Menschen, denen es ähnlich geht.“ Offiziell erhalten hat sie den Preis bereits Ende vergangenen Jahres, aber wir möchten die Gelegenheit nutzen, sie auch in diesem Rahmen zu ehren.

Weitere Informationen zu den Projekten der Preisträgerinnen und Preisträgern sowie Stifterinnen und Stiftern finden sich unter www.ku.de/preise.