In Shelleys 1818 erschienenen Roman stellt das Reisen ein zentrales Motiv dar. Ganz im Sinne der damals in höheren Schichten beliebten grand tour dient es dazu, neues Wissen zu erlangen und sich mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen. Die Reise des jungen Schweizers Victor Frankenstein führt ihn zunächst an die Universität von Ingolstadt, wo es ihm, durch die Kombination von alchemistischen und modernen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, schließlich gelingt, neues Leben zu schaffen.
Die Ausstellung zeichnet die Reisen Frankensteins und seiner Kreatur durch Europa nach. Anhand ausgewählter Themenkomplexe zeigt sie nicht nur die Entwicklung der Figuren auf, sondern betont auch deren Ambivalenzen. Die Darstellung der Natur, die soziale Verantwortung des Wissenschaftlers und die Frage nach Recht und Gerechtigkeit spielen dabei eine zentrale Rolle. Damit werden Themen aufgegriffen, die auch heute noch von großer Relevanz sind. So schlägt die Ausstellung einen Bogen zwischen der Romantik und der heutigen Zeit.