Im rund einstündigen Gespräch mit den Studierenden betonte Gien, dass Nachhaltigkeit an der KU als Querschnittsaufgabe gesehen werde. Als erste Universität in Deutschland habe die KU im vergangenen März das EMASplus-Zertifikat erhalten, welches ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept für Campusmanagement, Forschung und Lehre voraussetzt. In der Steuerungsgruppe, die sich an der KU den Fragen von Nachhaltigkeit kontinuierlich annimmt, beteiligen sich von Beginn an auch Studierende sowie studentische Initiativen. "Wir stehen als Hochschulleitung hinter Ihrem Engagement", betonte Gien gegenüber den Studierenden.
Hinsichtlich der von der Vollversammlung formulierten Forderung, die KU bis 2023 als klimaneutrale Universität aufzustellen, schilderte die Präsidentin, dass dieses Ziel absehbar schon vorher erreicht sein werde. So wurde erst vor kurzem eine Vereinbarung für die CO2-neutrale Belieferung mit Büromaterial geschlossen. Ihren Strom erhält die KU bereits seit mehreren Jahren zu 100 Prozent aus regenerativen Energien; Wärme wird aus einem Mix von Biogas und Fernwärme bezogen, so dass die Universität nahezu vollständig auf fossile Energieträger verzichtet. Bezogen auf die ebenfalls geforderte Schaffung eines Lehrstuhls für kritische Klimaforschung erläuterte Gien die Rahmenbedingungen der KU, welche die Schaffung eines neuen Lehrstuhls nur bei gleichzeitigem Wegfall eines anderen ermögliche. Jedoch wäre zu prüfen, ob sich in einem ersten Schritt eine Stiftungsprofessur mit Unterstützung passender Förderen auf den Weg bringen lasse. Zudem sei eine noch stärkere Verankerung in der Lehre über das fachübergreifende Studium.Pro-Angebot bereits auf den Weg gebracht, die derzeit in den Universitätsgremien thematisiert werde. Eine weitere Forderung der Vollversammlung bestand in der Schaffung eines bayernweiten Semestertickets. Für das Einzugsgebiet der KU laufen - wie Gien berichtete - bereits seit geraumer Zeit Gespräche mit dem Studentenwerk Erlangen-Nürnberg, welches bereits andernorts solche Angebote etabliert hat.
Die KU-Präsidentin und die Students4Future verabredeten sich zum Abschluss des Treffens für weitere Gesprächsrunden, in denen noch näher auf einzelne Aspekte der Forderungen eingegangen werden soll - etwa auf andere partizipative Formen studentischer Beteiligung in Anlehnung an das Verfahren von Volksbegehren.