Auszeichnungen für Nachwuchswissenschaftlerinnen der Geographie

Zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen des Fachbereichs Geographie der KU sind für ihre Forschungsarbeit mit Preisen ausgezeichnet worden. Dr. Verena Schröder erhielt für ihre Dissertation den Hauptpreis der Akademie Ländlicher Raum. Doktorandin Magdalena Lauermann wurde für ihre Posterpräsentation bei der Jahresversammlung der European Geosciences Union ausgezeichnet.

Das wissenschaftliche Kuratorium der Akademie Ländlicher Raum wählt für seinen Preis alle zwei Jahre unter den Einreichungen diejenigen aus, die aktuelle und zukunftsorientierte Themen in Bezug zum ländlichen Raum aufgreifen und dieses mit Sensibilität, Mut für außergewöhnliche Ansätze und Kritikfähigkeit bearbeiten. Dr. Verena Schröder, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Humangeographie (Prof. Dr. Christian Steiner), wurde am 26. Juni 2024 mit dem Hauptpreis für Ihre Dissertation zum Thema „Mensch-Wolf-Beziehungen in der alpinen Kulturlandschaft. Transaktionen, Intraaktionen und Resonanzen: Eine mehr-als-menschliche Geographie des Verbundenseins“ ausgezeichnet.

Schröder gibt in ihrer Arbet mit der Entwicklung einer „mehr-als-menschlichen Geographie des Verbundenseins“ Denkanstöße für eine neue Form des Miteinanders zwischen Menschen, Wölfen und anderen Lebewesen. Sie setzt an der Offenheit gegenüber dem Anderen und Fremden an und liefert so tiefgehende Einblicke in das komplexe Geflecht zwischen Mensch und Tier. Demnach ist eine andere Erzählung von Mensch-Wolf-Beziehungen in Bayern und auch eine andere, alternative und auf Verbindung basierende Koexistenz möglich.

Magdalena Lauermann, Doktorandin am Lehrstuhl für Physische Geographie (Prof. Dr. Tobias Heckmann) wurde im Rahmen der Vollversammlung der European Geosciences Union in Wien für ihre Posterpräsentation „Channel-floodplain connectivity drives vegetation dynamics in semiarid floodplains: a remote sensing analysis of the Naryn river corridor in Kyrgyzstan, Central Asia” mit dem Award „Outstanding Student and PhD candidate Presentation“ ausgezeichnet. In ihrer Arbeit beschäftigt sich Lauermann mit der Bedeutung der natürlichen Flussdynamik für die Entwicklung von Auwäldern am Narynfluss in Kirgistan. Hierfür nutzt sie eine Kombination aus Feldkartierung, Habitatableitung mittels digitalen Geländemodellen sowie Satellitendaten, maschinellem Lernen und der Auswertung von Satellitenzeitreihen. Dies erlaubt die Analyse der komplexen Auenökosysteme und ihrer Entwicklung für gesamte Flussgebiete und eröffnet damit neue Möglichkeiten in der interdisziplinären Fluss- und Auenforschung.

Die Auszeichnung der European Geosciences Union wird für herausragende Forschungsleistungen und deren Präsentation an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler vergeben, die an der Tagung teilgenommen und ihre Arbeit als Poster-, Vortrags- oder interaktive Präsentation vorgestellt haben. Grundlage ist die Beurteilung der Tagungspräsentation vor Ort durch mehrere unabhängige Jurorinnen und Juroren, die die Arbeiten hinsichtlich des wissenschaftlichen Inhalts, der Relevanz für das jeweilige Forschungsfeld, der Qualität der Präsentation sowie der Diskussionsfähigkeit der Autorin oder des Autors bewerten.