Barbara Lenzgeiger neue Juniorprofessorin für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik

Dr. Barbara Lenzgeiger (35) hat an der KU die neue Juniorprofessur für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik übernommen. Diese ist Teil eines umfassenden Konzeptes unter dem Titel „Eine am Menschen orientierte digitale Gesellschaft“, das insgesamt sieben Juniorprofessuren umfasst. Die Forschenden widmen sich aus Perspektive ihrer jeweiligen Disziplin besonderen Aspekten von Digitalisierung und tauschen sich fachübergreifend aus.

Juniorprofessorin Dr. Barbara Lenzgeiger hat selbst Erfahrung als Grundschullehrerin und studierte Lehramt an der Universität Regensburg. Anschließend folgte ihre Promotion an der Universität Augsburg; an der Ludwig-Maximilians-Universität München war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und Akademische Rätin am dortigen Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik.

„Ich bin kein Fan davon, neue Fächer zu fordern. Sinnvoller ist es meiner Meinung nach, Aspekte von Digitalisierung in den Unterricht zu integrieren“, schildert Juniorprofessorin Lenzgeiger. Zwar sei den Kindern in der Grundschule der Umgang mit den Endgeräten sehr vertraut, es gelte jedoch, sie auch mündig für den Umgang mit Inhalten zu machen. „Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Sowohl für erfahrene als auch angehende Lehrkräfte muss man sich laufend damit befassen, was sie tatsächlich brauchen und was ihnen tatsächlich hilft“, so Lenzgeiger. So könnten geeignete digitale Plattformen dazu beitragen, die individuelle Förderung zu erleichtern oder den Lernstand einer Klasse leichter zu überblicken.

Speziell im Grundschulbereich würden die Grundlagen für Bindung und die Entwicklung der Persönlichkeit gelegt sowie Interessen geweckt. Daher möchte sie die Potenziale von Digitalisierung ergründen, um zum einen die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern zu stärken und zum anderen auch die Kenntnisse und Fertigkeiten der Kinder weiter zu stärken. So untersucht Juniorprofessorin Lenzgeiger etwa in einem Projekt, wie Schülerinnen und Schüler über Online-Plattformen demokratische Kompetenz entwickeln können, indem sie sich darauf aktiv in die Entwicklung ihrer eigenen Schule einbringen – und nebenbei lernen, für ihre Standpunkte zu argumentieren. Auch die Produktion von Erklärvideos von Grundschulkindern für Grundschulkinder sowie deren Begleitung durch Lehrkräfte sind ein Forschungsfeld von Barbara Lenzgeiger. „Die Herausforderung besteht dabei nicht nur in den technischen Kompetenzen, sondern in der Vermittlung eines Bewusstseins dafür, sich in die Adressaten solcher Videos zu versetzen, um ihnen Inhalte verständlich zu vermitteln. Das kann neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit neuen Themen auch die Empathie für andere Menschen fördern“, schildert Lenzgeiger.