Bayerisches Forschungsnetzwerk zu Lateinamerika mit ZILAS

Mit Beteiligung des Zentralinstituts für Lateinamerikastudien (ZILAS) der KU hat das Bayerische Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT) das „Forschungsnetzwerk Lateinamerika in Bayern“ (LATinBAY) gegründet. An der Auftaktveranstaltung in Nürnberg nahmen über 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Bayern teil. Die Idee für das Netzwerk entstand bei einem gemeinsamen Treffen von Lateinamerikaspezialisten mit dem BAYLAT, das im vergangenen November auf Initiative des ZILAS an der Katholischen Universität stattfand.

Das BAYLAT fungiert als Serviceeinrichtung des Bayerischen Wissenschaftsministeriums zur Förderung der Vernetzung zwischen bayerischen und lateinamerikanischen Hochschulen. Mit der Gründung des Netzwerkes soll die langjährige Forschung über Lateinamerika und die Forschungszusammenarbeit zwischen bayerischen und lateinamerikanischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen konzentriert und vertieft werden. „Durch LATinBAY wollen wir die ausgezeichnete Lateinamerikakompetenz an unseren Universitäten zur Verfügung stellen für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aller möglichen Disziplinen, die Projekte mit lateinamerikanischen Partnern planen und durchführen. Und wir wollen durch die Vernetzung auch neue Impulse für die inter- und transdisziplinäre Verbundforschung geben“, erklärte Prof. Dr. Andrea Pagni, Vorsitzende des Direktoriums von BAYLAT.

Die auf Landesebene geplante Initiative holte auch Vertreterinnen und Vertreter von bundesweiten Institutionen nach Nürnberg, wie etwa des BMBF, der DLR Projektträger, DAAD, DFG, Max-Planck und Fraunhofer sowie diplomatische Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Ländern Lateinamerikas. Das Veranstaltungsprogramm beinhaltete die Präsentation von Förderinstrumenten Deutschlands und Bayerns, Networking und den Austausch in den Fachgruppen Geistes- und Sozialwissenschaften, Lebenswissenschaften, Naturwissenschaften sowie Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. Die Ergebnisse der Fachgruppengespräche dienen als Orientierung für künftige Aktivitäten des Forschungsnetzwerkes.

Neben der Vernetzung auf bayerischer Ebene ist Lateinamerikaforschung der KU auch deutschlandweit gut verankert: So wurde bei der jüngsten Tagung der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerikaforschung (ADLAF) Prof. Dr. Thomas Fischer (Professur für Geschichte Lateinamerikas) für weitere zwei Jahre in seinem Amt als Vorsitzender dieses Fachverbandes bestätigt, der 30 Forschungsinstitute und mehr als 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler umfasst. Fischer leitete außerdem seit 2009 das das ZILAS gemeinsam mit Prof. Dr. Roland Schmidt-Riese (Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft). Dieses Amt hat Fischer nun an Prof. Dr. Miriam Lay Brander (Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft II) übergeben, die gemeinsam mit Schmidt-Riese das neue Direktorium des ZILAS bildet.