Bischof Matheos aus Äthiopien zu Gast an KU

An der Fakultät für Soziale Arbeit berichtete am Dienstag Bischof Lesanu-Christos Matheos aus Äthiopien als Gast im Monat der Weltmission über das schwarzafrikanische Volk der Gumuz. Aufgrund deren Ruf als Mörder wagte sich noch vor ein paar Jahren kaum jemand in die Nähe dieses Volksstammes. „Vielleicht weil sie traditionell Jäger sind“, sagt Bischof Lesanu-Christos, der im Rahmen dieser Veranstaltung an der Fakultät über spirituelle Projekte ebenso berichtet wie über medizinische. Zudem bereichern zahlreiche Bildungsangebote die Lebenssituation der indigenen Bevölkerung. Die Kirche hat je ein Wohnheim für Gumuz-Mädchen und -Jungen errichtet, damit sie in der Stadt zur Schule gehen können.

Einst als Hungerstaat bekannt, gilt Äthiopien heute als aufstrebende Wirtschaftsnation. Doch außerhalb der Städte leben die meisten Menschen nach wie vor in großer Armut. Politische Unruhen führten im April 2018 zu einem Regierungswechsel. Die Menschen protestierten gegen die jahrzehntelange Herrschaft der kleinen Ethnie, der Tigray, über den Rest des Landes. Mit der Wahl von Abiy Ahmed Ali ist erstmals seit 27 Jahren ein Oromo Premierminister geworden. Auf ihm ruht die Hoffnung vieler Menschen. Äthiopien beherbergt fast 100 verschiedene Ethnien und ist ein urchristliches Land: Seine christlichen Wurzeln lassen sich bis ins vierte Jahrhundert zurückverfolgen.