Bürokratie und Schriftlichkeit von der Moderne bis zum Mittelalter

Den historischen Wurzeln von Bürokratie und ihrer Schriftlichkeit als tragender Säule moderner Staatlichkeit geht das epochenübergreifende Forschungskolloquium der Lehrstühle für Mittelalterliche Geschichte, Geschichte der Frühen Neuzeit/Vergleichende Landesgeschichte und Neuere und Neueste Geschichte der KU in diesem Sommersemester nach. Der nächste Vortrag findet am 23. Mai um 18.15 Uhr in Raum INS 002 der KU statt. Referent ist Thomas Schneider (Graz) zum Thema "Institutionalisierte Gnade. Verfahrenswege und Bearbeitungsroutinen monarchischer Gnadengewalt am 1600 am Reichshofrat.

Von der Wiege bis zur Bahre – Formulare, Formulare! In Form von Anträgen, Sachbearbeitern und Wartefristen ist Bürokratie ein ständiger Begleiter im alltäglichen Leben. So lästig und schleppend sie gelegentlich erscheinen mag, so unentbehrlich sind Bürokratie und die mit ihr verbundene Schriftlichkeit als Errungenschaften moderner Staatlichkeit – denn Staatlichkeit ist auf formalisierte Prozesse und verbindliche Regeln angewiesen. Die Bedeutung dieser Normierung erschließt sich vor allem in Anbetracht der langen Entstehungsgeschichte von Bürokratie. Erfand Karl der Große, der Papst oder erst die Französische Revolution die Bürokratie in Europa? Wann und wie entfalteten Bürokratie und Schrift ihre volle Blüte als Werkzeuge der Herrschaft? Wie wurde Bürokratie in unterschiedlichen Systemen genutzt? Diesen und anderen Fragen gehen sechs Referent/innen im Rahmen des Forschungskolloquiums „Die Schrift der Macht. Bürokratie und Schriftlichkeit vom Mittelalter bis in die Moderne“ nach.

Ausführliches Programm der Reihe (PDF)