„Christsein spielt sich nicht in einer Parallelwelt ab“: Weihbischof Gössl predigte zum Semesterstart

Zwei sich widersprechende Vorwürfe an die Kirche griff der Bamberger Weihbischof Herwig Gössl in seiner Predigt auf, die er zum Start des Sommersemesters am Montag in der Eichstätter Schutzengelkirche hielt: Auf der einen Seite werde der Kirche eine Verwässerung der Botschaft Christi und eine zu starke Anpassung an die aktuelle Lebenssituation vorgeworfen. Auf der anderen Seite heiße es, Kirche verharre auf Positionen, die nicht mehr zeitgemäß seien.

„Der Papst und die Bischöfe betonen in diesen Tagen, dass den Flüchtlingen geholfen werden muss, weil das Christentum keine andere Option zulässt als die Hilfsbereitschaft. Sind christliche Positionen wirklich so weltfremd?“, fragte Gössl. Christsein spiele sich nicht in einer Parallelwelt ab, aber Christen zeichneten sich dadurch aus, dass ihnen diese Welt nicht genüge. Das relativiere die eigenen Ansprüche und mache empfindsam für die Probleme anderer. „Ja, Christen sind Gutmenschen und sind fasziniert vom Guten, das Christus in die Welt gebracht hat“, so Gössl.