Shalompreis an Friedensprojekt in Kolumbien verliehen

Es ist einer der höchstdotierten spendenfinanzierten Menschenrechtspreise in Europa, der gestern erneut an der KU verliehen wurde: Das Friedensprojekt "Casa Social Cultural y Memoria" in Kolumbien wurde mit dem Shalompreis geehrt. Zwei Mitarbeiter des Projekts, Carmen Rocio Murillo und Marvin Castro, nahmen die Auszeichnung bei einem Festakt in der Sommerresidenz entgegen.

Die im Jahr 2009 gegründete "Casa Social Cultural y Memoria" will einen Gegenentwurf zum konfliktbelandenen Alltag in der Stadt Buenaventura schaffen. Prof. Dr. Thomas Fischer, Inhaber der Professur die Geschichte Lateinamerikas und Direktor des Zentralinstituts für Lateinamerikastudien der KU, wies in seiner Laudatio auf die schwierige Situation in der größten Hafenstadt des Landes hin: Dort herrsche große soziale Ungleichheit, insbesondere viele junge Menschen und Frauen fühlten sich perspektivlos. Auch Bandenkriminalität sowie Drogen- und Waffenhandel würden dazu beitragen, dass Menschen in illegale Aktivitäten abgleiten. Hier leiste das nun ausgezeichnete Safe House wertvolle Arbeit.

In der "Casa" treffen sich Führungskräfte sozialer Bewegungen. Ehrenamtliche setzen Mittel wie Wandmalerei, Laientheater und ein Tonstudio ein, um jungen Menschen Alternativen zur Gewalt aufzuzeigen. "Gerade in Zeiten, in denen Entmenschlichung und soziale Spaltung weltweit zunehmen, sind solche Räume von unschätzbarem Wert", sagte Ulrike Schurr-Schöpfel, Sprecherin des AK Shalom. „Mit der Auszeichnung wollen wir dieses außergewöhnliche Engagement sichtbar machen und würdigen und zugleich ein Zeichen der internationalen Solidarität setzen.“

Shalompreis
Der Arbeitskreis Shalom bei der Preisverleihung

Barbara Loos, die Vorsitzende des Hochschulrats der KU, wies auf die lange Tradition des Shalompreis hin, der seit 1981 von einem Arbeitskreis an der KU vergeben wird. Diese Kontinuität studentischen Engagements über so viele Jahrzehnte sei bemerkenswert, sagte Loos. Gerhard Rott, der Leiter des Referats Weltkirche im Bistums Eichstätt, bezeichnete den Shalompreis als Leuchtturm für Menschenrechte und Frieden innerhalb der Fairtrade-Stadt Eichstätt und für die Fairtrade-Universität. Schirmherr der Shalom-Aktion ist der Eichstätter Oberbürgermeister Josef Grienberger, der das Projekt in seinem Grußwort ein beeindruckendes Beispiel dafür nannte, selbst unter schwierigsten Bedingungen Hoffnung und Mut zu stiften. 

Der Shalompreis wird über Spenden finanziert, die bis Dezember 2025 gesammelt werden. In den vergangenen Jahren kamen jeweils rund 30.000 Euro zusammen. Im vergangenen Jahr ging die Preissumme an Jeevika, ein indisches Projekt gegen Schuldknechtschaft.  

Spenden können überwiesen werden an das Konto

Diözese Eichstätt (KdöR)
IBAN DE52 7509 0300 0007 6521 00
Verwendungszweck: AK Shalom, Spendername, Adresse, Ort (Spendenquittung ja /nein)