„Den absoluten Charakter von Werten verteidigen“: Dies Theologicus an KU

Mit einem Festakt im Holzersaal der Sommerresidenz hat die Theologische Fakultät der KU ihren diesjährigen Dies Theologicus begangen, bei dem traditionell herausragende Absolventinnen und Absol­venten geehrt wurden. KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien unterstrich in ihrem Grußwort die Freude des Präsidiums über die Entwicklung der Theologischen Fakultät: „Sie sind eine der entwicklungsfreudigsten Fakultäten der Universität und haben es geschafft, sich interdisziplinär zu vernetzen.“

Als Dekan der Theologischen Fakultät betonte Prof. Dr. Manfred Gerwing die Bedeutung der Konstitution „Veritatis gaudium“, mit der Papst Franziskus die kirchlichen Hochschulen auf globale Herausforderungen ausrichten will. Im vergangenen Jahr referierte dazu Pater Dr. Friedrich Bechina (Untersekretär der vatikanischen Kongregation für das Katholische Bildungswesen) beim Dies Theologicus. Als Fortsetzung der Thematik verstand sich der Festvortrag von Prof. em. Dr. Dr. Bernhard Uhde (Direktor des Freiburger Instituts für Interreligiöse Studien) zum Thema „Der Beitrag der Theologie zur Diskussion um Werte“. Uhde skizzierte dabei eine Entwicklung von der Antike über das Mittelalter, an deren Ende erst in der Neuzeit der Begriff „Wert“ als abendländische Kategorie entstanden sei. Barmherzigkeit und Gerechtigkeit stellten eine Zusammenfassung des Fundamentes aus Antike und Mittelalter dar. Auch die Haltung, dass es absolute Werte geben müsse, über die Menschen nicht willkürlich abstimmen könnten, gehe aus dieser Tradition hervor. „Die Theologie hat die Aufgabe, den absoluten Charakter von Werten zu verteidigen. Diese bilden auch die Voraussetzung eines funktionierenden Staates“, so Uhde.

Beim Festakt ehrte die Theologische Fakultät herausragende Absolventinnen und Absolventen. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr Lisa Birkel, Magdalena Branner, Yousif Hanna Micha, Veronika Laußer, Shota Kintsurshvili, Robert Matuschek, Andrii Mykhaliuk, Anne Pitroff (Sr. Ancilla), Helene Speich, Grigol Tchezhia, Francis Umeh, Ivan Vynnyk, Mykola Vytivskyi und Peirce Yip. Zudem wurden die sechs Promotionsarbeiten von Irene Brychuk, Mirian Gamrekelashvili, Ivan Kachala, Daniela Riel, Regina Meyer und Pia Sommer durch deren jeweilige Betreuer vorgestellt. Hinzu kamen die beiden Habilitationsschriften von Dr. Jiři Dvořaček und Dr. Andriy Mykhaleyko.