Zeitgenössische Autoren, die als ethnische oder kulturelle Gemeinschaft in der Fremde leben, und die Literaturtheorie haben ein zunehmendes Interesse an Ortsdiskursen. Besonders oft werden dabei Begriffe wie Ortsgebundenheit und Verortung im Zeitalter der kulturellen Mobilität thematisiert. Die Konferenz befasst sich mit der Frage, wie Literatur diese gleichzeitig lokalen und globalen Strömungen in neueren Texten über die afrikanische Diaspora über den "schwarzen Atlantik" (Paul Gilroy) hinaus erfasst.
Die kosmopolitische Diasporaliteratur stellt nicht einfach Ursprungs- und Wohnorte vergleichend gegenüber, sondern beschreibt multi-lokale Szenarien in mobilen Gemeinschaftsnetzwerken und strebt danach das Singuläre und das Universelle simultan darzustellen. Damit stellt sie sich der Auffassung eines angeblichen Verlusts von Ortsbezogenheit im globalen Raum entgegen und bestätigt die Relevanz von konkreten, multiplen Ortserfahrungen im Globalisierungszeitalter.
Die Tagung beinhaltet neben Präsentationen verschiedener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Performance von Shailja Patel (Dichterin, Bühnenautorin, Künstlerin und politische Aktivistin).
Nähere Infos und das detaillierte Programm sind im Internet unter http://amconference.ku.de/ zu finden.