„Die Musik (fem.)“: Benefizkonzert von Studierenden mit Kompositionen von Frauen

Ein Benefizkonzert, in dem ausschließlich Werke von Komponistinnen präsentiert werden, veranstalten Musikstudierende der KU am Montag, 27. Mai. Unter dem Titel „Die Musik (fem.)“ werden Stücke aus sechs Jahrhunderten zu hören sein, die von Studierenden und Dozierenden vorgetragen werden. Ein Werk von Hildegard von Bingen repräsentiert das Mittelalter, die Komponistin Vittoria/Raffaela Aleotti (die Musikwissenschaft ist zu ihrem Vornamen bislang nicht einig) steht für die Renaissance. Für den Barock haben die Studierenden Élisabeth-Claude Jacquet de la Guerre und für die Klassik die Wienerin Marianna Martinez gewählt. Die Epoche der Romantik wird von den drei wohl bekanntesten Komponistinnen vertreten: Clara Schumann, Fanny Hensel und Cécile Chaminade. Den Abschluss des Programms bildet die deutsch-jüdische Komponistin Ruth Schönthal aus der Moderne.

„Selbst heute noch werden Frauen in der Musik von der Männerdomäne überschattet und von Gleichstellung kann noch keine Rede sein. Jedoch wird die ,weibliche Musik‘ immer bekannter und bekommt immer mehr Aufmerksamkeit. Somit wollten auch wir diesen Komponistinnen eine Stimme verleihen“, erklärt die Studentin Maria Anna Sauter. Gemeinsam mit ihrer Kommilitonin Hanna Leichtle organisiert sie das Konzert als Praxisprojekt im Rahmen des Bachelorstudiengangs „Angewandte Musikwissenschaft und Musikpädagogik“. Unterstützung erhalten sie von weiteren Studierenden und Dozierenden, die sich musikalisch beteiligen werden.

Der Titel „Die Musik (fem.)“ solle bewusst darauf anspielen, dass das Wort „Musik“ einen weiblichen Artikel hat und damit ein größeres Bewusstsein für Werke von Frauen schaffen. Ausgangspunkt der Überlegungen war die Tatsache, dass in diesem Jahr des 200. Geburtstags von Clara Schumann gedacht wird. „Wir haben dann darüber nachgedacht, welche Komponistinnen es darüber hinaus in den verschiedenen Epochen gab und gibt“, so Leichtle. Mit Unterstützung von Prof. Dr. Kathrin Schlemmer (Inhaberin der Professur für Musikwissenschaft) und Projektbetreuer Uwe Sochaczewsky begaben sich die Studentinnen dann auf die Suche. Dabei galt es unter anderem auch, die Akustik des Holzersaals als Aufführungsort zu berücksichtigen, in dem kleine Besetzungen besser zur Geltung kommen.

Zwar ist der Eintritt für das Konzert frei, jedoch wünschen sich die Studierenden vom Publikum Spenden für den „UN Women Fund for Gender Equality“. Dieser Fonds der Vereinten Nationen setzt sich weltweit für die politische und wirtschaftliche Förderung von Frauen ein. „Das Projekt, das wir konkret unterstützen, agiert in der nördlichen Region des Kilimandscharos, wo Frauen in patriarchalen Strukturen leben. Ziel des Projektes ist es, ihr Einkommen zu erhöhen und ihren Zugang zu rechtlicher Unterstützung und Aufklärung zu verbessern“, erklärt Sauter.

Das Benefizkonzert beginnt um 19.30 Uhr im Holzersaal der Sommerresidenz (Ostenstraße 26, Eichstätt).