Am grundlegenden Charakter der Veranstaltung hat sich seit der ersten Tagung nichts geändert: Sie ist gedacht als ein Forum, bei dem sowohl Vertreter der Arbeitgeber als auch der Mitarbeiter spezielle Fragen des so genannten Dritten Weges erörtern können, den die beiden großen Kirchen in ihrem Arbeitsrecht gehen. Dabei werden Dienstgeber und Mitarbeiter als Dienstgemeinschaft betrachtet, in der Regelungen des Arbeitsrechts und der Vergütung nicht durch den Abschluss von Tarifverträgen zustande kommen, sondern durch paritätisch besetzte Kommissionen. Doch auch im kirchlichen Bereich haben Ökonomisierung, Wettbewerb und die Finanzierung sozialer Dienste Einfluss auf arbeitsrechtliche Strukturen und Arbeitsbedingungen gewonnen, welche die Tagung regelmäßig thematisiert – ebenso wie das spezielle Profil und Selbstverständnis kirchlicher Einrichtungen.
Dass der Austausch zu solchen Themen als Gewinn für die eigene Arbeit gesehen wird, zeigt die Resonanz auf die Tagung, die „stets ausgebucht ist“, wie Detlev Fey betonte. Er ist Referatsleiter für Arbeitsrecht und Organisationsberatung bei der Evangelischen Kirche von Deutschland und gehört zum Organisationsteam der Eichstätter Fachtagung. Die Weiterentwicklung des Dritten Weges werde auch in Zukunft genügend Themen bereithalten. „In der Vergangenheit sind viele Impulse von Eichstätt für Fragen der Arbeitsgerichtsbarkeit und der Mitarbeitervertretung ausgegangen“, so Fey.
Der Dekan der Fakultät für Soziale Arbeit, Prof. Dr. Stefan Schieren, dankte Renate Oxenknecht-Witzsch und ihren Mitstreitern für die Ausrichtung der Tagung in Eichstätt und betonte – ebenso wie Eichstätter Oberbürgermeister Andreas Steppberger – in seinem Grußwort, dass die konstant hohe Teilnehmerzahl für die Qualität der Veranstaltung spreche.