Ein Ort für kulturelle Teilhabe und Kommunikation: Zentrum für Lehrerbildung mitten in Eichstätt

Ganz bewusst mitten in der Universitätsstadt Eichstätt hat das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung der KU am Mittwoch seine neuen Räumlichkeiten samt der damit verbundenen Galerie der Universität unter der Adresse "Marktplatz 18“ feierlich eröffnet. Einzigartig im Vergleich zu anderen Universitäten ist die Verbindung von Kunst mit einer Einrichtung, die als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen des Lehramtsstudiums fungiert. Zudem ist es – anders als in den USA – in Deutschland noch nicht weit verbreitet, dass Studierende ihre Werke in einer universitätseigenen Galerie präsentieren können.

„Insbesondere in einer Zeit, in der es gilt, Kommunikation und Partizipation zu stärken, möchten wir mit unseren Räumen einen Ort der kulturellen Teilhabe bieten“, erklärte ZLB-Leiter Prof. Dr. Rainer Wenrich vor den zahlreichen Gästen der Einweihungsfeier. Der Titel der Ausstellung „Bild(entwickl)ung“, die zeitgleich in den Räumen eröffnet wurde, soll programmatisch nicht nur für die Exponate von Studierenden der KU gelten, sondern auch für die Entwicklung von Bildung hin zu einer verantwortungsvollen Haltung, zu der das ZLB beitragen will.

 

„Die Eröffnung ist ein Signal, dass Uni und die Stadt weiter zueinandergefunden haben. Wir freuen uns über die hellen Räume, die nicht nur Angehörige der KU zum Verweilen einladen wollen“, sagte KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien. Die Verbindung von Kunst und Lehrerbildung stehe beispielhaft für das Verständnis von Lehrerbildung der Universität, denn die Persönlichkeitsbildung sei auch in diesem Bereich ein zentrales Anliegen der KU. In diesem Sinn äußerte sich auch der Stiftungsratsvorsitzende der KU, Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, der die neuen Räumlichkeiten segnete: „Auch die raffinierteste Powerpoint-Präsentation oder das beste Schulbuch können eine Lehrerpersönlichkeit nicht ersetzen.“

 

Eichstätts Oberbürgermeister Andreas Steppberger verwies in seiner Begrüßung auf die lange Tradition des Bildungswesens in der Domstadt und begrüßte es, dass KU und ZLB den Austausch mit der Öffentlichkeit suchen, um so Impulse und Anregungen für beide Seiten zu ermöglichen. Dies entspricht auch dem Selbstverständnis des Zentrums, das nicht nur die Kommunikation von Lehrenden und Studierenden, sondern auch mit Kooperationspartnern in der Schulpraxis fördern will. Darüber hinaus hat es sich zum Ziel gesetzt, Fragen der Bildungsforschung zu thematisieren, denen die Studierenden in ihrem späteren Berufsalltag begegnen werden: Interkulturelle Vermittlungskompetenz, den Umgang mit Heterogenität in den Klassen sowie Fragen der Digitalisierung und Werteorientierung.

 

Die derzeit in der Galerie der Universität zu sehenden Exponate – allesamt Werke von Studierenden der KU – machen die enge Verbindung der Künstlerinnen und Künstler zu ihren Werken während des Entstehungsprozesses sichtbar, der dem Betrachter sonst verborgen bleibt. So sind nicht nur fertige Drucke zu sehen, die auf Grundlage von Holzschnitten entstanden sind, sondern auch die dazugehörigen Platte. Auch lassen sich beispielsweise erste Schriftübungen betrachten, die dann in Kaligraphiearbeiten münden. Künftig werden in der Galerie am Marktplatz laufend wechselnde Ausstellungen zu sehen sein.