„Erntefeier“ für Absolventinnen und Absolventen in Katholischer Reformpädagogik

Zum mittlerweile sechsten Mal nutzten Lehrerinnen und Lehrer aus ganz Bayern das Weiterbildungsangebot „Katholische Reformpädagogik unter besonderer Berücksichtigung des Marchtaler Plans“, das die KU gemeinsam mit dem Katholischen Schulwerk in Bayern anbietet. Der aktuelle Jahrgang erhielt nun bei einer Abschlussfeier seine Zertifikate. Das Konzept des so genannten Marchtaler Plans verknüpft reformpädagogische Ansätze so mit einem christlichen Menschenbild, dass der Schulalltag und das Unterrichtsgeschehen davon durchdrungen werden. Benannt ist das Konzept nach der Kirchlichen Akademie für Lehrerfortbildung Obermarchtal in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die als Gründungsort und bis heute als geistiges Zentrum des Konzeptes gilt.

„Jeder Jahrgang bestand aus hochmotivierten Lehrerinnen und Lehrern. Wenn diese dann wieder zurück an die Schulen gehen, bin ich davon überzeugt, dass etwas in Bewegung kommt“, sagte KU-Vizepräsident Prof. Dr. Markus Eham bei der Zertifikatsfeier. Er dankte den Kursleiterinnen Prof. Dr. Sabine Bieberstein (Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit), Petra Schiele (Leiterin der Maria-Ward-Realschule Schrobenhausen) und Prof. Dr. Barbara Staudigl (Leiterin der Maria-Ward-Realschule Eichstätt) für die beharrliche Aufbauarbeit, die den Kurs zum erfolgreichsten Weiterbildungsprogramm der KU gemacht habe. Insbesondere würdigte er bei der „Erntefeier der Absolventinnen und Absolventen“ das Engagement Staudigls, die zum 1. November neue Leiterin der Hauptabteilung Religionsunterricht, Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat Eichstätt wird und aus dem Leitungsteam des Kurses ausscheidet. Sabine Bieberstein schilderte, dass das Kursprogramm nach sechs Jahren nun überarbeitet werde, da an den Schulen mittlerweile nicht mehr primär die Notwendigkeit bestünde, die Grundlagen von Reformpädagogik zu vermitteln, sondern die Einrichtungen auf ihrem weiteren Weg der Umgestaltung zu begleiten. Seit dem Kursstart im Jahr 2012 absolvierten 107 Lehrerinnen und 50 Lehrer aller Schularten den Kurs.

Im Rahmenprogramm der Absolventenverabschiedung erläuterte der Zauberer und Physiker Thomas Fraps dem Publikum auf unterhaltsame Weise Grundlagen der menschlichen Wahrnehmung, die einen nicht nur über Zaubertricks staunen lassen, sondern auch die alltägliche Kognition prägen. „Unser Gehirn greift auf Vorwissen zurück, mit dem es unsere Wahrnehmung ständig ergänzt. Das Staunen über Zaubertricks entsteht nur im geringen Maße durch Hilfsmittel, vor allem aber durch psychologische Verschleierungen“, erklärte Fraps. Und selbst wenn man auf die Täuschung vorbereitet sei, könne man sich ihr nicht entziehen – wie das Publikum anhand vieler Kunststücke des Zauberers selbst erleben konnte. Auch mit dem vermittelten Grundlagenwissen blieb immer die Frage offen: Wie funktioniert dieser Trick nur?