Exzellenz und Engagement: Professor Bernhard Sutor wird 90

Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Bernhard Sutor, langjähriger Lehrstuhlinhaber an der KU und früherer Direktor des Zentralinstituts für Ehe und Familie in der Gesellschaft, vollendet am 11. April sein 90. Lebensjahr. Sowohl als Politikdidaktiker als auch als Sozialethiker hat sich Sutor nicht nur während seiner aktiven Zeit als Professor, sondern auch weit über seine Emeritierung hinaus höchstes wissenschaftliches Renommee erworben.

Viele seiner Publikationen und Beiträge prägten die Debatten innerhalb ihres Fachs und wurden zu viel zitierten Standardwerken. Ehrenamtlich engagierte sich Sutor in verschiedenen Gremien und Institutionen des kirchlichen Lebens, beispielsweise als langjähriges Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und des Landeskomitees der Katholiken in Bayern. Von 1986 bis 1994 war er Vorsitzender des Diözesanrats im Bistum Eichstätt und von 1993 bis 2001 Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken in Bayern.

Für sein engagiertes Wirken in Wissenschaft und Gesellschaft wurde er unter anderem mit dem Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1997) und mit dem Bayerischen Verdienstorden (2001) ausgezeichnet. Dass er der KU aufs Engste verbunden ist, zeigte er im Jahr 2000 mit der Gründung der Professor Sutor-Stiftung, die alljährlich Studierenden der Universität Stipendien zur Verfügung stellt. Die Katholische Universität verlieh ihm vor zwei Jahren die selten vergebene Ehrensenatorwürde als höchste Auszeichnung der KU.

Prof. Dr. Bernhard Sutor studierte von 1949 bis 1955 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Er machte 1956 sein erstes Staatsexamen für das Höhere Lehramt mit den Fächern Latein, Geschichte, Philosophie und Theologie, 1957 folgte das zweite Staatsexamen für den Höheren Schuldienst des Landes Rheinland-Pfalz. Nach einer Tätigkeit als Assessor wechselte er an das Abendgymnasium des Bischöflichen Konvikts in Mainz und später ans Mainzer Ketteler-Kolleg.1965 wurde er in Mainz mit einer Arbeit über den Zusammenhang von Geschichtsphilosophie und Politik bei Karl Jaspers promoviert. Als Studiendirektor arbeitete er an der Erneuerung der Lehrpläne und in der Lehrerfort- und -weiterbildung in Rheinland-Pfalz mit.

Im Jahr 1978 wurde er auf den Lehrstuhl für Didaktik der Politischen Bildung und Sozialkunde an der Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt- Ingolstadt berufen. 1985 erfolgte die Erweiterung des Lehrstuhls um Christliche Soziallehre. Von 2005 bis 2007 leitete er das Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG).