Freude am Imkern vermitteln: Judith Eichner folgt auf Johann Bauch

„Grundlagen und praktische Umsetzungsbeispiele für nachhaltige Entwicklung“ lautet der etwas nüchtern klingende Titel einer Lehrveranstaltung an der KU. Dahinter verbirgt sich ein echter Renner unter den Kursen für die Studierenden: Der Lehrbeauftragte Johann Bauch hat darin seit sieben Jahren die Grundlagen der Imkerei im Eichstätter Kapuzinergarten vermittelt, der sechs Völker beherbergt. Er teilte sich diese Aufgabe mit Markus Markert (Vorsitzender des Imker Kreisverbandes Eichstätt). Nun wird sich Bauch, der eigentlich schon seit 2014 im Ruhestand ist, mehr Zeit für seine eigenen sieben Bienenvölker nehmen und zum Wintersemester an die Grundschullehrerein Judith Eichner übergeben.

„Der Kurs für 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat eine so große Resonanz, dass wir Warteliste führen“, schildert Dr. Maximiliane Schumm, die als Biologiedidaktikerin an der KU zum Leitungsteam dieses Angebotes gehört. Neben der Freude an der Imkerei gelte es, Grundlagen rund um Fragen von Biodiversität und ökologischen Netzwerken an Studierende zu vermitteln, die wiederum als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für künftige Generationen fungieren.

Johann Bauch arbeitete bis 1971 am Senckenberg-Museum in Frankfurt in der Paläontologischen Abteilung. 1972 kehrte er nach Eichstätt zurück, baute das Juramuseum mit auf und leitete seine ersten naturkundlichen Wanderungen. Von 1981 bis 1983 arbeitete er am Konzept des Informations- und Umweltzentrums Eichstätt mit und hat das Umweltzentrum von der Eröffnung 1987 bis zu seinem Ruhestand im Sommer 2014 geleitet. Zwar hatte Johann Bauch einen Großvater, der Imkerei betrieb, er selbst fand jedoch erst kurz vor seinem Ruhestand Gelegenheit dazu, 2013 einen Kurs zu besuchen. „Man ist damit sehr nah dran an der Schöpfung“, schwärmt der 71-Jährige. Mit seinem Wissen konnte Bauch dann die Studierenden der KU begeistern, die ihm mit ihrer „hohen Motivation selbst Freude bereitet haben“.

Sein Mitstreiter Markus Markert betont, dass Bauch große Fußstapfen hinterlasse und sich weit über seinen eigentlichen Lehrauftrag hinaus engagiert habe. Nachfolgerin Judith Eichner freut sich darauf, eine Brücke zwischen Schule und Praxis schlagen zu können und Erkenntnisse in die Schule hineinzutragen. Sie selbst kam zur Imkerei durch einen Bekannten, der ihr zum Start ein Bienenvolk geschenkt hat. Dies war für sie der Anlass, um sich über einen Kurs des Eichstätter Imkerverbandes das nötige Wissen anzueignen.