Ziel der viertägigen Veranstaltung waren die akademische Auseinandersetzung mit dem Thema „Frieden“ aus verschiedenen Perspektiven, der universitäre und persönliche Austausch zwischen den europäischen Studierenden sowie die Erarbeitung einer Resolution über den (Zu-)Stand des Friedens im gegenwärtigen Europa. Eine Reihe wissenschaftlicher Vorträge, unter anderem von den renommierten Historikern Heinz-Gerhardt Haupt und Edouard Husson, bildete den Rahmen. Wortbeiträge aus der politischen und diplomatischen Praxis, etwa der Schweizer Nationalrätin Regula Ritz sowie etlicher Botschafter der teilnehmenden europäischen Länder, ergänzten die theoretischen Perspektiven.
Am 29. November fand zur Feier des Vertragsschlusses des Ewigen Friedens im Jahre 1516 ein feierlicher Staatsakt statt, zu dem die Freiburger Regierung und der Gemeinderat der Stadt Freiburg auch die TeilnehmerInnen des Studierendentreffens eingeladen hatten. Ehrengäste waren u.a. der Schweizer Bundesrat Guy Parmelin und der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian. Ein weiterer Höhepunkt war tags darauf der Besuch der Vereinten Nationen im Palais des Nations in Genf, bei dem sich die Teilnehmenden ein Bild von der praktischen Arbeit einer internationalen Organisation, die sich weltweit für den Frieden einsetzt, machen konnten. Dabei stellte sich David A. Chikvaidze, Kabinettschef des Generaldirektors, in einer Diskussionsrunde den Fragen der Studierenden.
Zur Vorbereitung der geplanten Resolution wurden die Studierenden in vier Workshops eingeteilt, um den Begriff des Friedens aus philosophischer, historischer, politischer und globaler Perspektive zu beleuchten. Nach ergiebigen Diskussionen in Kleingruppen und teils zähem Ringen im Plenum wurde schließlich auf dieser Grundlage eine Resolution zum Frieden im gegenwärtigen Europa verabschiedet. Der Wortlaut der Resolution wurde in den drei Arbeitssprachen des Treffens veröffentlicht.
Die persönlichen Erfahrungen der vier teilnehmenden Studierenden der KU zeugen vom Gelingen des Treffens. So resümiert etwa Shari Gerlach rückblickend, dass „die junge Generation in weiten Teilen Europas den Frieden als selbstverständlich erachtet. Durch dieses Treffen wurde uns vor Augen geführt, dass wir für unsere Werte einstehen müssen.“ „Mich“, so Julia Wagner, „beeindruckte insbesondere die reibungslose Verständigung in den drei Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch.“ Und Christian Einsiedler freut sich: „Für uns Teilnehmer war die Chance, neue Kontakte zu anderen europäischen Studierenden zu knüpfen, bereichernd.“ "Die Tage waren eine anregende Erfahrung, die allen TeilnehmerInnen vor Augen geführt hat, dass der Friede in Europa auch in Zukunft täglich verteidigt werden muss, wenn er Bestand haben soll“, so Fabio Jacob.
Andreas N. Ludwig