Ganzheitliche Bildung: Ehrenamt stärker mit Schule und Studium verknüpfen

Bürgerschaftliches Engagement ist ein fundamentaler Bestandteil einer lebendigen und aktiven Gesellschaft. Durch ihren Einsatz entwickeln Bürgerinnen und Bürger Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen, ermöglichen Teilhabe und gestalten Demokratie. Als Bildungsinstitution fördert die KU deshalb bewusst seit langem Projekte und Initiativen im Bereich des sogenannten Service Learnings, das ein wissenschaftliches Studium mit gemeinwohlorientiertem Engagement verbindet. Studentisches Engagement wird daher auch explizit im Abschlusszeugnis genannt. Über entsprechende Angebote und weitere Vernetzungsmöglichkeiten tauschten sich nun Eva Gottstein, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, und Prof. Dr. Klaus Stüwe, Vizepräsident der KU für Internationales und Profilentwicklung, bei einem Treffen an der Universität aus. Teilnehmerinnen des Gespräches waren außerdem Christiane Hoth de Olano, Maria Müller-Pulsfuß und Ann-Kathrin Bremer, die an der KU verschiedene Angebote im Bereich Service Learning koordinieren.

Die KU ist, wie die Teilnehmenden berichteten, unter anderem Knotenpunkt im internationalen Netzwerk „Uniservitate“, das speziell katholische Bildungsinstitutionen bei der Institutionalisierung von Service Learning in Kooperation mit Partnern aus der Praxis unterstützt. International übergreifend gehe es darum, gesellschaftlichen Bedarf zu identifizieren, Kooperationspartnerschaften zu etablieren, Angebote im Curriculum zu verankern und Fragen von Persönlichkeitsbildung und Verantwortung wissenschaftlich zu reflektieren. „Unser Anliegen ist es, im Studium eine ganzheitliche Bildung zu bieten“, so Vizepräsident Stüwe. Einen Baustein dazu bildet unter anderem das fächerübergreifende Programm „Studium.Pro“, das eine Wissenschafts- und Bildungskultur der Verantwortlichkeit vermittelt. Studium.Pro ist mittlerweile in einem Großteil der Studiengänge der KU als fester Bestandteil integriert und bietet zum Beispiel die Gelegenheit, unternehmerische Lösungsansätze für gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln.

Auch in der Lehrerbildung vermittelt die KU laufend Anknüpfungsmöglichkeiten und Unterstützung für Lehrkräfte, um Service Learning in das schulische Umfeld zu integrieren – vom generationenübergreifenden Begegnungen beim Kochen oder Spielen über Angebote zur Schöpfungsverantwortung bis hin zur Alltagskompetenz für junge Radlerinnen und Radler. Hinzu kommen etwa Fernunterricht für Studierende in Krisenregionen und Flüchtlingscamps, die die KU gemeinsam mit Jesuit Worldwide Learning anbietet, die Möglichkeit für Lehramtsstudierende, Praxiserfahrung an Schulen in Uganda zu sammeln oder etwa gezieltes Service Learning von Studierenden zu Fragen von Nachhaltigkeit innerhalb der KU bei einem vom Bundesforschungsministeriums geförderten Projekt.

Gottstein plädierte vor diesem Hintergrund als langjährige Realschullehrerin dafür, das Ehrenamt noch stärker schon in Schule zu verankern. „Damit lässt sich ein Bewusstsein schaffen und der Bekanntheitsgrad von bereits vorhandenen Möglichkeiten des Engagements stärken“, betonte die Ehrenamtsbeauftragte.

Weitere Informationen zur Verbindung von Studium und Engagement an der KU unter www.ku.de/studium/lehrprofil/service-learning.