Giuseppe Franco wird Humboldt-Stipendiat

Privatdozent Giuseppe Franco, Akademischer Rat an der Theologischen Fakultät der KU, erhält ein Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung und wird zum Wintersemester für 18 Monate als Gastwissenschaftler an die Universität von Salento-Lecce in Italien gehen, um dort die wirtschaftsethische Schrift "Tractatus de contractibus" des mittelalterlichen franziskanischen Theologen Petrus Johannes Olivi zu erschließen. Franco ist der zweite KU-Wissenschaftler, der diese mit hohem wissenschaftlichen Prestige verbundene Förderung zugesprochen bekommt. Das Forschungsvorhaben des 36-Jährigen reiht sich ein in etliche interdisziplinäre Projekte, die Giuseppe Franco in den Fachbereichen Philosophie, Theologie und Wirtschaftswissenschaften durchgeführt hat.

2010 promovierte er in Salento-Lecce in Philosophie mit einer Arbeit über die „Unerwartete Konvergenz zwischen dem Kritischen Rationalismus von Karl Popper und der hermeneutischen Theorie von Hans-Georg Gadamer“. 2015 schloss er an der Päpstlichen Lateran Universität in Rom seine zweite Promotion im Fach Theologie mit einer Arbeit über Kardinal Joseph Höffner und die Soziale Marktwirtschaft ab. In seiner italienischsprachigen Habilitationsschrift, die er an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt verfasste, setzte er sich mit dem in der Schweiz lebenden Nationalökonom Wilhelm Röpke und dessen Beiträgen zur Wirtschaftsethik und Christlichen Sozialethik auseinander.

Für seine Forschungsarbeit erhielt Giuseppe Franco bereits mehrfach Auszeichnungen: 2015 den Alfons-Fleischmann-Preis, 2016 den Max-Weber-Preis für Wirtschaftsethik des Institutes der Deutschen Wirtschaft sowie im Rahmen des Dies Academicus den Preis für Interdisziplinäre Forschungsprojekte der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern Mitte. Mit der KU ist Franco seit einem Erasmus-Aufenthalt 2004 verbunden, seit 2013 ist er Akademischer Rat an der Theologischen Fakultät. Nun kehrt er dank eines Feodor Lynen-Forschungsstipendiums an seine Heimatuniversität zurück, will aber mit Eichstätt eng verbunden bleiben und nach seinem Forschungsaufenthalt in Italien an die KU zurückkehren.