Große Resonanz auf studentische Hilfsaktion für Flüchtlingslager in Bosnien

Tief bewegt vom Schicksal der Geflüchteten in einem bosnischen Flüchtlingslager haben die beiden Studentinnen Madina Farani und Elisa Cankara Alonso von der KU eine Hilfsaktion auf die Beine gestellt, um die Menschen dort mit Bekleidung, Schuhen, Decken und Schlafsäcken für den anstehenden Winter zu versorgen.

Farani studiert an der KU Psychologie und besuchte als ehrenamtliche Helferin im September das Lager in Vucjak, das auf einer ehemaligen Müllkippe steht. „Man hört häufig den Spruch, dass man gar nicht wissen wolle, was an den europäischen Außengrenzen geschieht. Aber genau das interessierte mich“, erzählt sie. Kurzerhand recherchierte sie und fand Kontakt zum Flüchtlingslager nahe der Stadt Bihac.

Dort sind etwa 1500 Männer aus Pakistan, Afghanistan und Syrien unter fragwürdigen Verhältnissen untergebracht: „Die Menschen zelten dort auf dem Boden, es gibt keinen Strom und kein fließendes Wasser“, schildert Farani. Hygienische Standards würden bei weitem nicht erfüllt: „Kleine Wunden entzünden sich, die Menschen haben Fieber, es gibt Fälle von Blutvergiftungen und es ist die Krätze ausgebrochen.“ Die Leute seien sehr müde und kämen nicht mehr vor oder zurück. Eine Lösung sei nicht in Sicht.

Farani und Cankara Alonso wollen mit ihrer Aktion gemeinsam mit weiteren Kommilitoninnen und Kommilitonen dafür sorgen, dass die Geflüchteten zumindest mit geeigneter Kleidung durch den Winter kommen. Von der Bevölkerung in Eichstätt haben die Studierenden große Resonanz auf ihr Anliegen erfahren: Ursprünglich gingen sie davon aus, das zwei Autos genügen würden, um die Bekleidung in Klagenfurt an den Verein „SOS Balkanroute Wien“ zur weiteren Verteilung zu übergeben. Doch nun benötigen sie einen Transporter, den ihnen die Eichstätter Malteser zur Verfügung stellten. „Das ist eine sehr große Unterstützung für uns“, freut sich Elisa Cankara Alonso, die an der KU Soziale Arbeit studiert. Und selbst mit dem Transporter werden sie in dieser Woche nur einen ersten Teil nach Österreich bringen können: Nach dem Jahreswechsel werden sie noch einmal mit weiteren Mänteln, Schuhen und Decken nach Österreich fahren.