Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der KU hat mit einem „Dies Oeconomicus der Innovation“ ihr 35-jähriges Bestehen gefeiert. Passend zum Geist der Fakultät setzte sich Keynote-Speaker Prof. Dietmar Harhoff, Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, im dicht besetzten Großen Hörsaal mit Transformation und Zukunftsorientierung auseinander. Auch andere Festrednerinnen und -redner betonten, wie stark die Fakultät für diese Themen steht.
Mit einem „Happy Birthday, WFI“ überbrachte Ingolstadts Wirtschaftsreferent Prof. Dr. Georg Rosenfeld der Fakultät die Glückwünsche der Stadt: Für ihn sei 35 das beste Alter im Leben eines Menschen. Man habe sich bereits ein Stück weit etabliert, feiere erste Erfolge, doch noch sei alles möglich. „Das ist eine Phase der Wirksamkeit, aus der heraus man gestaltet. Ich wünsche Ihnen und uns, dass in dieser Phase der Wirksamkeit auch Sie ein Motor der Zukunftsgestaltung sind.“ Gerade angesichts der schwierigen Zeiten, auf die Ingolstadt blicke, sei es wichtig, die Universität als „gelassenen Lotsen“ an der Seite der Stadt zu wissen.
KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien lobte die Entwicklung der Fakultät und ihre Fähigkeit, zentrale gesellschaftliche Herausforderungen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Ethik anzugehen und immer neue Lösungsansätze zu denken. „Man sucht sich hier Themen aus, die die Transformation in den Blick nehmen.“ Doch auch die WFI selbst transformiere sich immer wieder, um auf aktuelle Anforderungen reagieren zu können.
Der Vorsitzende des Förderkreises der WFI, Prof. Dr. Peter Tropschuh, erinnerte in diesem Zusammenhang an die Anfänge des Lehrbetriebs an der neu gegründeten Ingolstädter Fakultät mit 80 Studierenden und unterstrich so das enorme Wachstum, hin zu knapp 1000 Studierenden. Mit diesem Erfolg habe die Fakultät den Gründungsgedanken erfüllt, fügte Barbara Loos, Vorsitzende des Hochschulrats, an. Ziel sei es gewesen, mit der WFI die „Attraktivität und Funktionalität der Universität zu steigern“.
Keynote-Speaker Prof. Dietmar Harhoff griff das Thema der Innovation auf. Der Direktor des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb ging in seinem Vortrag der Frage nach, wie sich Deutschland aus der Innovationskrise führen lässt. „Wir müssen gut darin werden, tolle Gedanken in der Praxis umzusetzen“, spitzte er seine These zu. Es brauche neben einer Forschungs- auch eine Transferexzellenz. Harhoff ermutigte dazu, „alte Zöpfe abzuschneiden“ und dem Entrepreneurship mehr Raum zu geben.
Für solche Innovationen brauche es einen Rahmen, der Wachstum fördern könne, ergänzte der Dekan der WFI, Prof. Dr. André Habisch. An der Fakultät gebe es bereits sehr gute Rahmenbedingungen für Innovationen. Den Beweis erbrachte anschließend Student Philipp Flauger, der seine eigene Start-Up-Gründung vorstellte. Flauger möchte gesunde und nachhaltige Fleischersatzprodukte auf den Markt bringen – und zwar mit Hilfe von Myzelium-Technologien. Seine Idee war im Rahmen eines WFI-Kurses entstanden. Zusammen mit Professor Harhoff und Unternehmensberater Dr. Thomas von Mitschke-Collande diskutierte Flauger im Anschluss an die Keynote auf dem Podium. „Ich brauchte Hilfe von jeder Seite, damit ich aus der flüchtigen Idee etwas Standhaftes formen konnte“, so Flauger.
Auch Dr. Alina Kerath erbrachte einen Beweis dafür, dass die WFI ein Herd der Innovation ist: Sie erhielt im Rahmen des Dies Oeconomicus den Preis des Förderkreises der WFI für ihre Dissertation rund um die Gestaltung und Einsatzmöglichkeiten automatisierter Agenten in der Interaktion zwischen Unternehmen und Kunden. Kerath forschte am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Internationales Management von Prof. Dr. Katja Gelbrich zu den Rollen von Servicerobotern und Chatbots als Assistenten und Begleiter.
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