Herausragende Leistungen in Studium, Forschung und Transfer ausgezeichnet

Traditionell war der Dies Academicus an der KU wieder Anlass für zahlreiche Stifter und Förderer der Universität, um besondere Leistungen in Studium und Lehre auszuzeichnen. So vergab die Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung zwei Preise für besondere Leistungen im Studium. Einen davon erhielt Frederica Frank für besonderes Engagement im Rahmen ihres Masterstudiums in Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Marktorientierte Unternehmensführung, das sie mit Auszeichnung und als Beste ihres Semesters abschloss. Sie absolvierte Auslandsaufenthalte in Litauen, Japan und China, engagierte sich in mehreren studentischen Organisationen und übernahm die Betreuung von Austauschstudierenden. Der zweite Preis ging an Stephan Fouquet, der sich in seiner Masterarbeit im Studiengang Internationale Beziehungen mit dem Einfluss von Populismus auf die Außenpolitik beschäftigte und sich nun auch für seine Doktorarbeit mit außenpolitischen Entscheidungsprozessen und innenpolitischen Wirkungen populistischer Regierungschefs auseinandersetzen wird.

Die Förderstiftung der Brauerei Fritz Gutmann zeichnete Julia Reichel und Hannah Appel für ihre Abschlussarbeiten aus dem Themenfeld Nachhaltigkeit aus. Reichel entwickelte ein Modell, mit des möglich ist, den Beitrag eines Unternehmens zu globaler Gerechtigkeit im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu bewerten und einzustufen. Appel wiederum untersuchte, wie sich die Natur innerhalb einer Stadt der Bevölkerung näher bringen lässt im Sinne einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Dabei verbindet sie naturwissenschaftliche Grundlagen zu Biodiversität mit stadtplanerischen Anforderungen.

Die gebürtige Serbin Lana Stancic erhielt den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD für ausländische Studierende. Vor erst drei Jahren kam sie an die KU und nahm an einem Deutsch-Intensivkurs teil, um anschließend ihr Studium in Hispanistik und Deutsch als Fremdsprache zu beginnen. Sie absolvierte nicht nur das Zusatzstudium „Sprachqualifizierung und Integrationscoaching für die Arbeit mit Flüchtlingen“, sondern unterrichtet mittlerweile selbst Deutsch auf ehrenamtlicher Basis. Ihr Studium finanzierte sie sich von Beginn an selbst und nahm sich dennoch Zeit für ehrenamtliches Engagement – etwa für die Initiative „tun.starthilfe für Flüchtlinge“.

Zwei Preise für die besten Masterarbeiten verlieh die Sparkasse Ingolstadt Eichstätt an Svea Holtmann und Bernadette Uth. Holtmann untersuchte Möglichkeiten, um Steuervermeidung mit hybriden Finanzinstrumenten aufzudecken und die Wirksamkeit einer von der OECD initiierten Gegenmaßnahme zu beurteilen. Bernadette Uth ging im Rahmen eines Journalistikstudiums Einflussfaktoren nach, die die Qualität von Nutzerkommentaren auf Online-Nachrichtenportalen beeinflussen – etwa die Themenauswahl sowie die obligatorische Nennung des Klarnamens, um überhaupt kommentieren zu können.

Die Volksbank-Raiffeisen Bayern Mitte zeichnet eine Nachwuchswissenschaftlerin und einen Nachwuchswissenschaftler in der Kategorie „Beste Dissertation“ aus: Dr. Isabel Strubel erforschte als Sozialpsychologien Motive für nachhaltigen Konsum und fairen Handel. Dabei zeigte sie, dass neben moralischen Motiven auch soziale Normen und traditionelle Kaufmotive eine Rolle spielen, jedoch nicht Eigennutz. Dr. Tobias Steindl beschäftigte sich für seine Doktorarbeit mit unternehmerischer Nachhaltigkeit aus verschiedenen Blickwinkeln. So fand er unter anderem heraus, dass zwar kleinerer Unternehmen, die sich an Endkunden richten, positive Reaktionen des Kapitalmarktes für Nachhaltigkeitsberichterstattung erhalten, größere Firmen, die andere Unternehmen als Kunden ansprechen, erhalten hingegen negative Rückmeldung.

Die Eichstätter Universitätsgesellschaft würdigte mit ihrem Preis die Habilitation des Theologen Dr. Marco Benini. Er untersuchte den Gebrauch der Bibel in der Liturgie - nicht nur als Dokument der Vergangenheit, sondern als aktuelles „Wort des lebendigen Gottes“ – mit Konsequenzen für das liturgietheologische und liturgiepastorale Verständnis der Schrift.

Drei Preise der Liga Bank-Stiftung für gute Lehre gingen an Dr. Johanna Umbach und Christiane Hoth, Jonas Schützeneder sowie Prof. Dr. Bernhard Sill. Umbach und Hoth erarbeiteten gemeinsam mit Studierenden eine Ausstellung zur Mission der bayerischen Kapuziner in Südchile anhand historischer Fotografien, die in Form von Glasplatten zum Bestand der Universitätsbibliothek gehören. Jonas Schützeneder richtete ein Seminar zum Sportjournalismus aus, in dem die Studierenden eigenständig auf der Plattform „präsicup.de“ über das hochschulweite Fußballturnier der KU in verschiedenen Formaten berichteten. Professor Sill wiederum erhielt einen Sonderpreis für gute Lehre, die sich durch einen gelungenen Theorie-Praxis-Transfer im Bereich der Religionspädagogik auszeichnet – sei es durch studentische Buchprojekte oder die Thematisierung von christlicher Ethik vor dem Hintergrund von Auschwitz. Sill nehme die Studierenden als Co-Akteure wahr und ernst.

Erstmals verliehen wurden drei Transfer-Preise auf Initiative des Projektteams von „Mensch in Bewegung“, mit der Mitglieder der Universität für ihr Engagement gewürdigt wurden. In der Kategorie Wissensmanagement ausgezeichnet wurde Simone Rieger (Referentin am Zentrum für Forschungsförderung der KU), die neue Kommunikations-, Transfer- und Beratungsformate entwickelte sowie unter anderem die Reihe „Wissenschaft im Gespräch“ initiierte. Für die Kategorie Ehrenamtliches Engagement“ erhielt Karolina Albrecht, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Zentrums Flucht und Migration, einen Preis. Bereits während ihres Studiums unterstützte sie die studentische Initiative „tun.starthilfe für flüchtlinge“ als deren Sprecherin. Als Seminarleiterin konnte sie viele Studieren zu gesellschaftlichem Engagement inspieren; sie zählt zum Organisationsteam des interkulturellen Festivals „Refugium“ und war mitverantwortlich für die Ausrichtung der bundesweit größten Konferenz zu Flucht- und Flüchtlingsforschung an der KU. Den Transferpreis für Wissenschaftskommunikation schließlich erhielt das Team des Lehrstuhls Journalistik I. Seine Transferprojekte beruhen auf dem Selbstverständnis von Journalistik als Kommunikationsplattform und Vernetzungspunkt für Journalisten, Medienunternehmen, Schulen, Politik sowie der breiten Öffentlichkeit.