Hochschulleitung zu Strategiegesprächen im Vatikan

Pläne zur Weiterentwicklung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) und die internationale Zusammenarbeit katholischer Hochschulen waren Themen von Gesprächen der Hochschulleitung der KU mit der neuen Leitungsspitze des Dikasteriums für die Kultur und die Bildung am Heiligen Stuhl. Die Behörde im Vatikan wurde in den vergangenen Monaten im Zuge einer Kurienreform von Papst Franziskus strukturell und personell neu aufgestellt. Nun statteten KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien und der Vizepräsident für Internationales und Profilentwicklung, Prof. Dr. Klaus Stüwe, dem Dikasterium einen Antrittsbesuch ab.

Bereits in der Vergangenheit hatte die Hochschulleitung einen regelmäßigen Austausch mit der damaligen Bildungskongregation gepflegt. Die Kurienbehörde ist für die KU so etwas wie das Wissenschaftsministerium auf kirchlicher Seite. Seit der Kurienreform gehört auch der Bereich Kultur zu ihrem Aufgabengebiet. Der portugiesische Kardinal Jose Tolentino de Mendonca steht seit einem Jahr dem Dikasterium als Präfekt vor. Ihn trafen vergangene Woche Gien und Stüwe zu einem rund einstündigen Austausch. Ein ausführliches Gespräch führten sie darüber hinaus mit der neuen Untersekretärin des Dikasteriums, Antonella Sciarrone Alibrandi. Die Italienerin war bis vor kurzem Wirtschaftsprofessorin an der renommierten Sacro-Cuore-Universität in Mailand, ehe sie von Papst Franziskus in das neue Amt in der römischen Kurie berufen wurde.

In den Gesprächen stellte die Hochschulleitung das Profil der KU und die Erfolge der vergangenen Jahre dar. Außerdem erläuterten Gien und Stüwe die Planungen zur Weiterentwicklung der Universität in den Bereichen Forschung, Lehre und Transfer, aber auch in Profilfeldern wie Nachhaltigkeit und Familienfreundlichkeit oder im Bereich Governance und Standortentwicklung. Ferner war die internationale Zusammenarbeit katholischer Hochschulen ein Thema der Gespräche. Die KU gehört nicht nur zum weltweiten Netzwerk katholischer Hochschulen, sondern begründete in den letzten Jahren auch einige strategische Allianzen  mit renommierten katholischen Partneruniversitäten auf allen Kontinenten. Jüngstes Beispiel ist das Consortium of Catholic Universities (CCU), das die KU im Jahr 2022 unter anderem mit der University of Notre Dame (USA), der Bethlehem University (Palästina), der Fu Jen University (Taiwan), der University of Notre Dame (Australien), der Saint Mary’s University (Großbritannien) und mehreren päpstlichen Universitäten in Südamerika ins Leben rief.

Kardinal Jose Tolentino de Mendonca und Antonella Sciarrone Alibrandi zeigten sich sehr interessiert an den Initiativen der KU auf internationaler Ebene und versprachen einen zeitnahen Besuch an der KU in Eichstätt, um die Gespräche unter anderem über diese Netzwerke zu intensivieren. Beide betonten auch die wichtige Rolle katholischer Universitären im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Transformation und neuen Techniken wie der künstlichen Intelligenz. Hier sei es Aufgabe katholischer Hochschulen, den Fokus auf Fragen von Ethik und Verantwortung sowie gesellschaftliche Implikationen zu richten. Gien und Stüwe verwiesen in diesem Zusammenhang auf die neuen Professuren zum Querschnittsthema „Für eine am Menschen orientierte digitale Gesellschaft“ und das kürzlich errichtete Mathematische Institut für Maschinelles Lernen und Data Science, das genau hier einen Schwerpunkt legt.