Humboldt-Stiftung zeichnet innovatives Rekrutierungskonzept der KU aus

Die Alexander von Humboldt-Stiftung zeichnet die KU mit dem Henriette Herz-Preis aus. Gewürdigt wird damit ein innovatives Konzept zur Rekrutierung von internationalen Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern, mit dem die KU den Auswahlausschuss in einem bundesweiten Wettbewerb überzeugen konnte. Der Preis ist pro Universität mit 125.000 Euro dotiert. Neben der KU werden auch die Universitäten in Bochum und Bonn, die Technische Universität Dresden sowie die Universitäten Erlangen-Nürnberg, Konstanz, Potsdam und Stuttgart ausgezeichnet. Insgesamt hatten sich 44 forschungsstarke Universitäten um den Preis beworben.

Mit der Auszeichnung fördert die Stiftung originelle Ideen, wie Universitäten internationale Talente für sich und den Forschungsstandort Deutschland gewinnen können. „Das gezielte Scouting von passenden Personen, wie im Sport oder in der Wirtschaft schon lange üblich, wird hierbei immer wichtiger“, betont die Alexander von Humboldt-Stiftung. Der Preis ist Teil einer Initiative, die die Stiftung bereits im letzten Jahr mit dem Henriette Herz-Scouting-Programm begonnen hatte. Mit diesem eröffnet die Alexander von Humboldt-Stiftung einen alternativen Zugang zum renommierten Humboldt-Forschungsstipendium, der ausgewählten Scouts die schnelle Rekrutierung von besonders umworbenen Talenten ermöglicht. Das Henriette Herz-Scouting-Programm und der Henriette Herz-Preis werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

Die KU hat in den vergangenen Jahren bereits ihre Angebote für den Bereich Internationalisierung und Nachwuchsförderungen bereits sukzessive ausgebaut – etwa auch durch die Einrichtung eines Welcome Centers, das auf die Bedürfnisse von Gastwissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern individuell eingehen kann. Grundlegende und wichtigste Erfolgsfaktoren für die Rekrutierungen von fortgeschrittenen und etablierten internationalen Forschenden sind in vor allem persönliche Netzwerke und Kontakte. Die KU will die Auszeichnung mit dem Henriette Herz-Preis deshalb nun dazu nutzen, um Fragen von Talent- und Potenzialentwicklung sowie die aktive Rekrutierung von „High Potentials“ aus der Wissenschaft in die Weiterbildung von Führungskräften zu integrieren. Ausgangspunkt für ein entsprechendes Pilotprojekt wird das Forschungskolleg „Dialogkulturen. Wissenschaftliche Reflexionsräume für Kultur- und Sozialwissenschaften“ der KU sein, an dem national wie international bestens vernetzte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der KU beteiligt sind.
    
Hintergrund zu Henriette Herz
Henriette Julie Herz (* 5. September 1764 in Berlin; † 22. Oktober 1847 in Berlin), Schriftstellerin und Veranstalterin des ersten literarischen Salons in Berlin. Henriette Herz richtete gemeinsam mit ihrem Mann Gesprächskreise zu wissenschaftlichen und philosophischen Themen aus. Die Teilnehmer, darunter auch die Brüder von Humboldt, kamen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Henriette Herz steht für die Themen Emanzipation, Vernetzung und Austausch sowie die Förderung von Talenten. Mit Alexander von Humboldt verband sie eine lebenslange Freundschaft. Henriette Herz wurde als Henriette de Lemos am 5. September 1764 in großbürgerlichen Verhältnissen geboren. Ihr Vater war Arzt und Leiter des Jüdischen Krankenhauses in Berlin. Völlig untypisch für seine Zeit gewährte er der wissbegierigen Tochter eine umfassende Bildung. Ab 1785 führte sie den ersten literarischen Salon Preußens. Sie inspirierte zahlreiche Nachahmerinnen zu eigenen Salongründungen.

Weitere Informationen zum Henriette Herz-Scouting-Programm finden sich auf der Homepage der Alexander von Humboldt-Stiftung.