Das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, das seit 2009 in Deutschland in Kraft ist, will mit dem Begriff der Inklusion den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten durch alle Menschen mit Behinderung fördern, schützen und gewährleisten. Erreicht werden soll, die volle und wirksame Teilhabe an der Gesellschaft und Einbeziehung in die Gesellschaft sowie Chancengleichheit. Was das bedeutet, wird gegenwärtig über soziale, universitäre und politische Fachkreise hinaus intensiv diskutiert. Prof. Dr. Uwe Becker analysiert die Ausgrenzungsdynamiken, die Menschen in den Bildungsinstitutionen, in Arbeitslosigkeit und Armut erleiden. Er fordert in seinem Buch „Die Inklusionslüge“ (2015) eine Korrektur der ökonomisch gesteuerten Gesellschaftslogik.
Der Referent, Prof. Dr. Uwe Becker, lehrt an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum. Er hat die Professur für Diakoniewissenschaft, Sozialethik und Verbändeforschung inne. Nach seinem Studium der Theologie und Philosophie in Wuppertal und Tübingen war Uwe Becker zunächst als Gemeindepfarrer tätig, danach wechselte er als Sozialpfarrer nach Köln. Vor seiner Berufung an die Evangelische Fachhochschule Bochum war er Vorstandssprecher der Diakonie Rheinland- Westfalen-Lippe und ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik. Er publiziert zu arbeitsmarkt-, sozial- und inklusionspolitischen Themen. 2015 ist sein Buch „Die Inklusionslüge – Behinderung im flexiblen Kapitalismus erschienen. Prof. Dr. Uwe Becker gehört zu den renommiertesten Diakoniewissenschaftlern in Deutschland.
Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr in der Aula der Universität, Kollegiengebäude, Bau D, Ostenstraße 28, Eichstätt.