Inklusiver Geschichtsunterricht:<br>Wie Lehrkräfte am besten vorbereitet werden

Guter Geschichtsunterricht soll den Schülerinnen und Schülern historische Orientierung ermöglichen und dabei Kompetenzorientierung, Digitalisierung und Inklusion berücksichtigen. Lehrkräften werden dafür verschiedene Formen von Unterstützung angeboten, etwa durch digitale Lehr- und Lernmaterialien oder Fortbildungsangebote. Die Wirksamkeit dieser verschiedenen Ansätze von Weiterbildung untersucht das Projekt „InKLUsiv Geschichte lehren (KLUG)“. Koordiniert von der Professur für Theorie und Didaktik der Geschichte (Prof. Dr. Waltraud Schreiber) an der KU kooperieren dafür Geschichtsdidaktiker, pädagogische Psychologen, Sonderpädagogen und Geschichtslehrkräfte: Zum Projektteam gehören Prof. Dr. Clemens Hillenbrand (Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik an der Universität Oldenburg) sowie Prof. Dr. Ulrich Trautwein (Hector - Institut für Empirische Bildungsforschung, Universität Tübingen). Gefördert wird „KLUG“ vom Bundesforschungsministerium bis 2021 mit insgesamt 635.000 Euro.

Konkret werden 150 Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen zufällig zwei innovativen Fortbildungsansätzen zugeordnet: Zum einen startet noch im September eine vom interdisziplinären KLUG-Team entwickelte Fortbildungsreihe. Das Ziel ist, Lehrkräfte explizit dabei zu unterstützen, den drei Herausforderungen „gute historisch-politische Bildung“, „Inklusion“ und „Digitalisierung“ gerecht zu werden. Die Fortbildungsreihe umfasst zwei Präsenz-Veranstaltungen und sechs live moderierte E-Sessions, in denen ein direkter Austausch und Interaktivität mit vorproduzierten E-learning-Inhalten kombiniert werden.

Die andere Gruppe nutzt stattdessen die vom Entwicklerteam des digitalen Geschichtsbuchs „mBook Gemeinsames Lernen NRW“ erarbeiteten Online-Angebote, die von den Lehrpersonen bei Bedarf und zu jeder Zeit abgerufen werden können. Diese sind größtenteils ins mBook integriert, umfassen Webinare, Informationstexte, Vorschläge für Tafelbilder, Selbsttests für Schülerinnen und Schüler und bieten einen Blog zum Austausch zwischen den Lehrpersonen an.

Anschließend wollen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergleichen, wie wirksam digitale on demand-Angebote bzw. abgestimmte Fortbildungsmaßnahmen sind, um einen inklusiven Fachunterricht Geschichte zu realisieren: Wie verändern sich die Einschätzungen von Lehrkräften zu ihrer Wirksamkeit und ihre Einstellung zum Thema Inklusion? Wie entwickeln sich die fachdidaktischen Kompetenzen der Lehrpersonen und die Kompetenzen historischen Denkens der Schülerinnen und Schüler? Und nehmen diese eine Veränderung der Unterrichtsqualität wahr?

Weitere Informationen zum Projekt finden sich unter
www.ku.de/ggf/geschichte/didgesch/forschung/klug-projekt/