Innovation und Transformation in Krisenzeiten: G-Forum in Ingolstadt

Die KU ist in dieser Woche Gastgeberin der Interdisziplinären Jahreskonferenz zu Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand – kurz G-Forum. Die Fachtagung, die in diesem Jahr in Ingolstadt zu Gast ist, gilt als die größte Konferenz im Bereich Gründertum und Entrepreneurship im deutschsprachigen Raum. Zum Auftakt hatten Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit, ihre Forschungsprojekte zu präsentieren und mit Experten zu diskutieren.

Veranstalter des G-Forums ist das Forschungsnetzwerk Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand e.V., die mitgliederstärkste wissenschaftliche Vereinigung für Unternehmer- und Gründertum im deutschsprachigen Raum. Das Leitthema der Konferenz lautet „Entrepreneurship und Transformation – Zukunftsfähigkeit in Zeiten fundamentalen Wandels“, zu Gast sind rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Tagungspräsidenten Prof. Dr. Harald Pechlaner, Inhaber des Lehrstuhls Tourismus und Leiter des Zentrums für Entrepreneurship an der KU, sowie Prof. Dr.-Ing. Daniel Großmann von der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) betonten in ihrer Einführung die Wichtigkeit des Themas Transformation am Standort und in der Region Ingolstadt. Die Präsidentin der KU, Prof. Dr. Gabriele Gien, und der Präsident der THI, Prof. Dr. Walter Schober, wiesen gleichermaßen auf die zentrale Rolle der Hochschulen bei der Begleitung der großen Veränderungen in den nächsten Jahren hin.

Die beiden Keynote-Speaker waren sich darin einig, dass Transformation viel mit unternehmerischen Denken und Handeln zu tun hat. Prof. Dr. Sandra Rothenberger, Professorin an der Freien Universität Brüssel und Unternehmerin im Familienunternehmen Rothenberger, führte Wissenschaft und Praxis zusammen: „Tradition connects us to the past, Transformation allows us to navigate the present, and Innovation ensures a forward-thinking approach for the future.” Auch Audi-Innovationsleiter Dr. Martin F. Köhler konnte auf die technologische Kompetenz als zentrales Erbe des Unternehmens verweisen. Angesichts radikaler Wettbewerbsveränderungen und der Globalisierung müsse ein Unternehmen ein Anker sein und zugleich massive betriebliche Innovationen ermöglichen. Modernes Unternehmertum sei mit klassischem Unternehmertum nicht mehr zu vergleichen. Die zentrale Herausforderung sei der Mensch und die Führung im Spannungsfeld von digitaler Revolution, essenzieller Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und einem Umfeld, indem Wettbewerber aus völlig unterschiedlichen Industrien um ähnliche Lösungen konkurrieren.

G-Forum
© Laura Wagner

Traditionell findet vor Beginn der eigentlichen Tagung ein Doktoranden-Kolloquium mit internationalen Teilnehmenden statt. Transformation als Leitthema der Konferenz spiegelte sich auch in den Wortbeiträgen des Kolloquiums wider. So präsentierten Promovierende von verschiedenen Universitäten aus dem deutschen Sprachraum ihre Forschungsvorhaben mit Titeln wie „Erfolgreiche ländliche Coworking Spaces: Eine ökonomische Analyse“ oder „Biases in Bezug auf Entscheidungen in den frühen Phasen des Innovationsprozesses“.

Auch die Keynotes im Rahmen des Kolloquiums griffen das Tagungsthema auf: Dr. Theres Rohde, Direktorin des Museums für Konkrete Kunst in Ingolstadt, referierte zum Thema „Das MKKD ist mehr als seine Baustelle – Von einem Museum in einer krisengebeutelte Umbauzeit oder: Warum es lohnt, sich wie eine Künstlerinnen und Künstler immer wieder neu zu erfinden“. Sie stellte die Herausforderungen, die mit dem Umbau des neuen Museumsgebäudes auf dem ehemaligen Gießereigelände in Ingolstadt verbunden waren, vor und zeigte anhand der Beispiele, wie sich mit Kreativität und Durchhaltevermögen immer wieder neue Wege finden lassen. Auch Stephan Beutler, bei AUDI im „Charging Hub“ tätig, berichtete von seiner „Reise vom Intrapreneurship zum Entrepreneurship…und wieder zurück“ und zeichnete ein ähnliches Bild wie Rhode: Er machte deutlich, dass unternehmerischer Erfolg in engem Zusammenhang mit Resilienz und Agilität steht, aber auch mit der Diversität in Teams zu tun hat.