Der stellvertretende Leiter der Sammlung, Prof. Dr. Alexander Nützel, betonte bei der Vorstellung des neuen Exponats, dass es sich dabei „nicht um irgendein lokales Schmankerl handelt, sondern einen Fund von Weltgeltung“. Das etwa 15 Zentimeter messende Eidechsen-Fossil gibt Einblick in die Zeit vor 150 Millionen Jahren und den Beginn der evolutionären Ausdifferenzierung. Wie gut erhalten das Exemplar ist, zeigt ein Blick auf ein Detail unter dem UV-Licht. Dann wird sichtbar, dass diese Eidechse schon in der Jurazeit eine Fähigkeit hatte, die auch ihre heutigen Nachfragen noch beherrschen: Sie konnte ihren Schwanz abwerfen, um Fressfeinde damit abzulenken und zu fliehen. Im Gegensatz zum restlichen Knochenskelett bestand das anschließend nachgewachsene Schwanzende aus Knorpel, das erst unter UV-Licht sichtbar wird.
Der Eichstaettisaurus ist ein sogenannter Holotyp – also der Ausgangspunkt für eine Art – und weltweit das einzig bekannte Exemplar dieser Gattung. „Wenn man eine bestimmte Art durch den Lauf der Zeit studieren will, kommt man an uns nicht vorbei“, betonte die Leiterin des Jura-Museums, Privatdozentin Dr. Christina Ifrim, die sich freute, nun die Kopie des Eichstaettisaurus in der Ausstellung nun durch das Original ersetzen zu können. Bereits im Solnhofener Bürgermeister-Müller-Museum sei, wie dessen Leiter Dr. Martin Röper betonte, der Gecko ein „kleiner Star“ gewesen, weil optisch „viel Bewegung in der Platte“ sei. Zudem zeige das Exponat, was die Besonderheit von Fossilien der hiesigen Plattenkalke ausmache: ein feindetailliertes Skelett, das auf die besondere Feinkörnigkeit des Materials zurückzuführen sei. Unter den 100 weltweit ausgezeichneten Geotopen würden nur 13 über Areale mit Fossilien verfügen. Weltweit gebe es in Deutschland die größte Konzentration an Fossilienmuseen.