Kompetente Lehrerpersönlichkeiten: Vierter Jahrgang in Katholischer Reformpädagogik am Ziel

Zum bereits vierten Mal haben Absolventen von der KU das Weiterbildungszertifikat „Katholische Reformpädagogik unter besonderer Berücksichtigung des Marchtaler Planes“ überreicht bekommen. Die Abschlussfeier für die 24 Lehrerinnen und Lehrer war traditionell auch Start für den folgenden, fünften Jahrgang, dessen erste Lehrveranstaltungen am selben Tag begannen.

Benannt ist das pädagogische Konzept des „Marchtaler Planes“ nach der Kirchlichen Akademie für Lehrerfortbildung Obermarchtal in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, an der es entwickelt wurde. Der berufsbegleitende Kurs wird von der Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit gemeinsam mit dem Katholischen Schulwerk Bayern angeboten.  

Prof. Dr. Barbara Staudigl, Leiterin der Eichstätter Maria-Ward-Realschule und eine der drei Kursleiterinnen des Kurses, ging in Ihrem Festvortrag zum Thema „Wozu und zu welchem Ende sollen katholische Schulen sich wandeln?“ beschrieb sie Merkmale, die Unterricht an solchen Einrichtungen kennzeichnen solle. „Im Zentrum allen schulischen Tuns steht das Kind. Im Zentrum unseres Tuns als katholische Schulen steht das Kind als Ebenbild Gottes“, betonte Staudigl. Was katholische Schulen immer wieder neu leisten müssten, sei ein „aggiornamento“ in das Hier und Jetzt. Das bedeute aber nicht einfach eine Anpassung, ein Sich-Anbiedern an die jeweiligen Zeitumstände, sondern eine kritische Diskussion der biblischen Botschaft mit aktuellen schulpädagogischen Herausforderungen.

Individualisierung, Freiarbeit und entdeckendes Lernen seien zukunftsfähige Konzepte von Unterricht. Aber sie funktionierten nur im Kontext reifer und kompetenter Lehrerpersönlichkeiten, die Freiheit hoch schätzen und den Weg dorthin gut begleiten könnten. „Wir können als katholischen Schulen nicht damit zufrieden sein, dass wir das i-Tüpfelchen an Distinktion im Schulwesen sind, das sich Eltern wünschen. Unser Schatz ist ein Menschenbild, das sich an der Freiheit der Gotteskindschaft und der Würde der Ebenbildlichkeit Gottes orientiert“, so Staudigl. Dieses Selbstverständnis dürfe nicht nur ein bloßes Bekenntnis bleiben, sondern müsse als Maßstab im Alltag gelten: „Unterrichten, beurteilen, prüfen, erziehen und beraten wir so, dass wir dem biblischen Menschenbild gerecht werden?“