Kompetenzorientierung in Geistes- und Kulturwissenschaften

Unter Leitung eines Wissenschaftlers der KU begannen vor eineinhalb Jahren die Arbeiten an einer Erklärung zur Kompetenzorientierung im geistes- und kulturwissenschaftlichen Studium, die nun gemeinsam von gleich vier Fakultätentagen verabschiedet wurde: vom Allgemeinen, dem Evangelisch-Theologischen, dem Katholisch-Theologischen sowie dem Philosophischen Fakultätentag. Den Vorsitz der Kommission, welche die konfessions- und fachübergreifende Erklärung entwickelte, hatte Privatdozent Dr. René Dausner von der Theologischen Fakultät der KU.

Dass vier Fakultätentage eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlichen, hat Seltenheitswert. "Umso deutlicher wird durch diese bildungspolitische Initiative die Bedeutung betont, die die beteiligten Fakultätentage dem Konzept der Kompetenzorientierung beimessen", erläutern Prof. Dr. Alfons Knoll (Vorsitzender des Katholisch-Theologischen Fakultätentages) und Privatdozent Dausner. 

Kompetenzorientierung bezeichnet in den bildungspolitischen Diskussionen der vergangenen Jahre einen Paradigmenwechsel: Speziell bezogen auf das Hochschulstudium sollen damit nicht nur formales Wissen oder die Aneignung von Methoden im Zentrum stehen, sondern die Studierenden selbst, die mit ihrem Wissen und Können Verantwortung in Politik und Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft übernehmen. Dies entspreche dem facettenreiche Begriff der Bildung, der nämlich nicht auswendig Erlerntes bezeichne, sondern vielmehr die Entwicklung hin zu einer Gesamtpersönlichkeit, wie es in der Erklärung heißt. 

Ziel der Stellungnahme sei es dass die beteiligten Fakultätentage sich für die Kompetenzorientierung gerade auch der Geistes- und Kulturwissenschaften aussprechen und eine Fortsetzung und Intensivierung der bildungspolitischen Diskussion um den Kompetenzbegriff anregen möchten.

Die vollständige Erklärung der vier Fakultätentage findet sich auf der Homepage des Katholisch-Theologischen Fakultätentages im Volltext.