Konstruktion und Rekonstruktion historischer Kontinuität durch Architektur

Im Rahmen der Otto von Freising-Gastprofessur lädt die Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät der KU am Dienstag, 26. Januar 2016, zum öffentlichen Vortrag von Prof. Dr. Winfried Nerdinger, Gründungsdirektor des NS-Dokumentatioszentrums München, ein. Nerdinger spricht zum Thema „Konstruktion und Rekonstruktion historischer Kontinuität durch Architektur“.

Prof. Dr. Winfried Nerdinger war von 1986 bis zu seiner Emeritierung im
Jahr 2012 Professor für Geschichte der Architektur und Baukonstruktion an der TU München. Er ist vielfach ausgezeichnet, nahm Gastprofessuren in Harvard und Helsinki wahr und ist seit 2004 Direktor der Abteilung Bildende Kunst der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Neben seinen Beiträgen zur Architekturgeschichte in einem engeren Sinne hat er mit zahlreichen Arbeiten zum Verhältnis von Architektur und Politik vom frühen 20. Jahrhundert über den Nationalsozialismus bis hin zur Bundesrepublik auch die allgemeinen historischen Debatten über das Verhältnis von Architektur und Macht, über Fragen staatlicher Repräsentation sowie den Umgang mit NS-Bauten nach 1945 entscheidend mitgeprägt.

Einer breiten Öffentlichkeit wurde Winfried Nerdinger, der seit 2012 aufgrund seiner besonderen Verdienste „Emiritus of Excellence“ der TU München ist, durch seine Tätigkeit als Gründungsdirektor des vor wenigen Monaten eröffneten NS-Dokumentationszentrums München, zu dessen Initiatoren er ebenso gehörte. Auch diese Erfahrung bringt er in diesem Semester als Otto von Freising-Gastprofessor ein. Nicht zuletzt bietet sich damit für die Studierenden der KU die einmalige Gelegenheit, Fragen der deutschen Erinnerungskultur aus erster Hand kennenzulernen und mit einem der besten Experten und Praktiker auf diesem Gebiet zu diskutieren.

Die Veranstaltung beginnt um 18.15 Uhr im Raum 002 des Ingbert-Naab-Saales (Kapuzinergasse, Eichstätt).