Kostenlose Menstruationsartikel an KU

Während Ihres Auslandsstudiums an der Universität im schottischen Glasgow hat Diana Unterhitzenberger nicht nur in fachlicher Hinsicht neue Erfahrungen gesammelt. Auch der Alltag hat ihr neue Impulse gegeben: „Ich konnte an der Universität ganz selbstverständlich gratis auf Periodenprodukte zurückgreifen. Denn in Schottland ist per Gesetz festgelegt, dass auf allen öffentlichen Toiletten kostenlos Tampons, Binden oder Slipeinlagen angeboten werden.“ Diese Erfahrung war für sie der Anlass, gemeinsam mit ihrer Kommilitonin Julia Schwarzmeier die Initiative „Period.“ an der KU auf den Weg zu bringen. Ab dem 18. November werden in einer Pilotphase auf mehreren Toiletten am Eichstätter Campus Boxen mit kostenlosen Menstruationsartikeln zur Verfügung gestellt.

Bereits zu Beginn des Jahres hatten sich die beiden Lehramtsstudentinnen erfolgreich für eine Unterstützung aus dem Fonds für strategische Gleichstellungsmaßnahmen der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten beworben. Da erst zum Wintersemester wieder die Lehrveranstaltungen in Präsenz starteten, mussten die Studentinnen ihr Vorhaben zunächst verschieben. In einem ersten Schritt haben Schwarzmeier und Unterhitzenberger nun bereits Menstruationsartikel an die neuen Studierenden verteilt. „Ich begrüße die Initiative der beiden Studentinnen und finde es gut, dass damit sowohl die Menstruation thematisiert als auch ein praktisches Angebot gemacht wird. Denn in unmittelbarer Nähe des Campus gibt es weder Apotheke noch Drogerie, um sich bei Bedarf kurzfristig mit entsprechenden Artikeln versorgen zu können“, sagt Prof. Dr. Kathrin Schlemmer als Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der KU.

Schwarzmeier und Unterhitzenberger freuen sich über die Unterstützung und fühlen sich bestärkt: „Uns beiden liegt dieses Projekt sehr am Herzen. Wir sind der Meinung, dass Periodenprodukte kein Luxus sind, man nimmt ja schließlich auch nicht das Toilettenpapier von zu Hause mit. Sie sind eine Notwendigkeit für jede menstruierende Person, denn man hat keinen Einfluss darauf, wann und wo die Periode einsetzt“, betont Julia Schwarzmeier. Das Projekt soll auch einen Beitrag dazu leisten, das Thema Menstruation weiter zu enttabuisieren.

Neben den praktischen Aspekten schwingt für Unterhitzenberger auch die Frage der sogenannten „Periodenarmut“ mit, die etwa auch in Schottland zur entsprechenden Gesetzgebung beigetragen habe: „Ich kann mir vorstellen, dass es tatsächlich einige Personen gibt, die – etwa im Hinblick auf die Bafög-Sätze – davon besonders profitieren würden. Für sie kann dies gewiss einen Beitrag zur finanziellen Entlastung bieten.“

Die Pilotphase soll dazu dienen, den Bedarf – auch durch eine Befragung –zu erkunden, um das Angebot ggf. weiterführen zu können. Die Boxen werden ab dem 18. November jeweils auf der Damentoilette sowie der barrierefreien Toilette in der Mensa, dem Kollegiengebäude A sowie der Zentralbibliothek platziert. Weitere Infos finden sich unter www.instagram.com/period.kuei.