KU-Team schafft es beim YES!-Wettbewerb bis ins Finale

Die von Forschenden der KU betreuten Schülerinnen und Schüler präsentierten ihr Konzept beim Finale von YES! – Young Economic Solutions in Hamburg. (Foto: YES! – Young Economic Solutions)
© YES! – Young Economic Solutions

Mit der Idee, einen Wettbewerb für nachhaltige Klassenfahrten einzuführen, haben es Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Othmarschen Hamburg in das Finale von YES! – Young Economic Solutions geschafft. Der bundesweite Wettbewerb vernetzt Schülerinnen und Schüler mit Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, um Lösungen für ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Probleme zu finden. Die Gruppe aus Hamburg betreuten zwei Dozierende der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU): Madlen Schwing und Julian Philipp vom Lehrstuhl für Tourismus / Zentrum für Entrepreneurship.

17 Teams aus ganz Deutschland, den USA und China präsentierten und diskutierten miteinander sowie mit Forschenden drei Tage lang im Auditorium der Bucerius Law School in Hamburg ihre Ideen für die Zukunft. Diese setzten sich unter anderem mit nachhaltigem Strom, der Verbesserung von Lieferketten oder der Steigerung von Tierwohl auseinander – sie orientierten sich immer an einem Oberthema, das Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gestellt und auf das sich die Klassen beworben hatten. Schwing und Philipp beispielsweise wählten folgende Fragen aus: Ist nachhaltiger Tourismus die Lösung in Fragen des Klimawandels und der Ressourcenknappheit? Kann ein nachhaltiger Tourismus funktionieren und inwiefern kann er wettbewerbsfähig umgesetzt werden?

Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Othmarschen beantworteten diese, indem sie den „Umweltfreund“ konzipierten. Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb, an dem sich Klassen der Stufen sechs bis acht mit ihren selbstgeplanten, nachhaltigen Klassenfahrten beteiligen und Preise gewinnen können. Die Kinder und Jugendlichen wählen dabei, unterstützt durch spielerisches Informationsmaterial, das ihnen von den Organisatoren des Wettbewerbs zur Verfügung gestellt wird, selbst unter anderem ihr Ziel, ihr Transportmittel und ihre Unterkunft. Während der Reise dokumentieren sie mit Fotos und Reisetagebüchern, was sie erleben, und können die Dokumente dann der Jury, die die Klimafreundlichkeit der Klassenfahrten auswertet, vorlegen. Mit diesem Wettbewerb möchten die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Othmarschen dabei helfen, schon früh ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit im Urlaub zu entwickeln.

Auch wenn es das durch die KU unterstützte Team letztlich nicht unter die Top Drei schaffte, die Platzierungen durften alle Teilnehmenden gemeinsam vornehmen, war der Wettbewerb an sich für die Schülerinnen und Schülern bereits ein Gewinn, wie Charlotte deutlich machte: „Das YES!-Projekt war eine tolle Erfahrung. Zusätzlich war das Feedback der Expertengruppen der Uni besonders hilfreich.“ Und Friedrich fügte an: „Die Arbeit mit Madlen und Julian hat extrem viel Spaß gemacht. Das Wissen der beiden hat den Unterricht und das Projekt bereichert und vorangebracht.“

Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, der sich als Schirmherr des YES! per Videobotschaft an die Teams wandte, lobte die vielfältigen Ideen, von denen die Gesamtgesellschaft profitieren könne. „Seid unbequem“, forderte der Wirtschaftsminister die Schulteams auf – sie sollen weiterhin Fragen stellen, interessiert bleiben und sich einbringen. Diesen Aufruf unterstrichen die YES!-Verantwortlichen Prof. Dr. Marianne Saam, Leiterin des Programmbereichs Open Economics der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, und Dr. Wolf Prieß, Leiter des Bereichs Wirtschaft bei der Joachim Herz Stiftung: Das YES! mache wirtschaftswissenschaftliche Forschung zugänglich, so Prof. Saam, „indem die Jugendlichen durch unsere Lernmodule eine Toolbox für eigenes Forschen erhalten und gleichzeitig durch die gemeinsame Arbeit mit erfahrenen Forscherinnen und Forschern Informationen und Ansätze für aktuelle Forschungsfragen erarbeiten“. Prieß ergänzte, dass das YES! die Kreativität junger Menschen schon früh in wissenschaftliche Bahnen lenke und sie dadurch fundiert und langfristig Einfluss auf die Gesellschaft der Zukunft nehmen könnten.

Auch bei der nächsten Runde des Wettbewerbs, für den die Anmeldung bereits begonnen hat, werden sich wieder Forschende der KU beteiligen: Der Lehrstuhl für Innovation&Creativity wird unter dem Titel „Responsible Innovation, mehr als nur Nachhaltigkeit“ der Frage nachgehen, wie Innovation nicht nur wirtschaftliche Ziele verfolgen, sondern zugleich auch soziale und ethische Aspekte berücksichtigen kann.

Weitere Informationen unter https://young-economic-solutions.org/.