KU trauert um früheren Rechenzentrumsleiter Wolfgang Slaby

Der langjährige Direktor des Rechenzentrums der KU, Dr. Wolfgang A. Slaby, ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Slaby gilt als der Vater des Universitätsrechenzentrums der KU, das er mit Beginn seiner Tätigkeit in Eichstätt ab 1985 aufbaute und fast 30 Jahre lang, bis zum Eintritt in den Ruhestand 2013, leitete. Slaby schuf damit an einer geistes- und sozialwissenschaftlich geprägten Universität eine wichtige Infrastruktur für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Für seine Verdienste um die Entwicklung der IT nicht nur an Universitäten wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Besonders am Herzen lag Wolfgang Slaby die Beratung und Unterstützung von Forschenden – etwa im Umgang mit Datenbanken. Beispielhaft zu nennen ist der Aufbau der weltweit größten „Epigraphik-Datenbank Clauss-Slaby“, die er gemeinsam mit Prof. Manfred Clauss entwickelte. Ziel des Projektes ist die Sammlung aller lateinischen Inschriften des Altertums, um diese online zugänglich zu machen. Seine enge Verbundenheit zur Sprache zeigt sich auch darin, dass er 1977 an der Universität Heidelberg in angewandter Linguistik promoviert wurde.

Slaby erwarb sich in verschiedenen Kommissionen und Gremien bei der Planung von Kommunikationsnetzen und der IT-Strategie bayerischer Universitäten große Verdienste. So war er langjähriges Mitglied der Kommission für „EDV-Planung der bayerischen Bibliotheken“. Er wirkte im Verwaltungsrat des Deutschen Forschungsnetzes DFN und hatte zwei Jahre den Vorsitz im bundesweiten Arbeitskreis der Leiter wissenschaftlicher Rechenzentren.

Verdienstvoll ist auch sein unermüdliches Engagement für Blinde und Menschen mit schwerer Sehbehinderung, etwa indem er maßgeblich zur Verbesserung eines Übersetzungsprogramms von Texten in Blindenkurzschrift beitrug. Anfang 1970 gelang ihm, das erste Übersetzungsprogramm von Texten in Blindenkurzschrift aus dem Jahre 1968 kontinuierlich zu verbessern, indem er den ursprünglichen Ansatz der Kürzungsregeln durch ein formal logisches Regelwerk ersetzte. Mit Hilfe dieses Programms war es nunmehr möglich, Blinden aktuelle Artikel verfügbar zu machen, die sie selbstständig ohne weitere fremde Unterstützung lesen konnten.

Wolfgang Slaby war nach dem Studium der Mathematik und mathematischen Logik zunächst am Rechenzentrum der Universität Münster tätig. 1985 wechselte er dann an die neu gegründete KU und übernahm dort den Aufbau und die Leitung des Rechenzentrums. Slaby habe hat mit außerordentlichem Sachverstand und großem Engagement maßgeblich zur Schaffung dieser Informationsinfrastruktur mit bestmöglichem Serviceangebot für Wissenschaftler und Studierende beigetragen, würdigt KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien die Verdienste des Verstorbenen, der auch noch nach seinem Ruhestand mit der Universität verbunden blieb und regelmäßig an universitären Veranstaltungen teilnahm.

Die KU wird Wolfgang Slaby ein ehrendes Andenken bewahren.