„Seit längerem liegt ein wichtiger Aspekt der Gleichstellungspolitik an der KU auf der Gestaltung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen, für die bereits Fortschritte erzielt wurden. Es bedarf aber weiterer Maßnahmen: Künftig werden eine gendergerechte Personalpolitik und die Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses noch stärker in den Vordergrund rücken“, erklärt Prof. Dr. Kathrin Schlemmer, die als Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der KU die Arbeit am Gleichstellungskonzept der KU geleitet hat. Der Anteil von Professorinnen an der KU beträgt derzeit knapp 24 Prozent. Damit liegt die Katholische Universität über dem bayerischen Durchschnitt (19 Prozent) und knapp über dem bundesweiten Schnitt (23,4 Prozent). Auch der Anteil von Frauen, die ihre wissenschaftliche Laufbahn an der KU beginnen, ist in den vergangenen Jahren gestiegen: Während zwischen 2010 und 2012 nur 26 Prozent der Promotionen von Frauen abgeschlossen wurden, waren dies im Zeitraum von 2014 bis 2016 bereits 38 Prozent.
„Ziel ist es, in mindestens 40 % der Berufungsverfahren Frauen zu berufen – etwa durch die gezielte Rekrutierung von Bewerberinnen, die Sensibilisierung aller Beteiligten für gendergerechte Berufungsverfahren und ein kontinuierliches Gleichstellungsmonitoring. Auf der Ebene des wissenschaftlichen Nachwuchses wurden Weiterbildungsworkshops und Stipendien speziell für Nachwuchswissenschaftlerinnen eingeführt“, erklärt Schlemmer. In Vorbereitung ist unter anderem ein Mentoring-Programm, in dem erfahrene Forscherinnen an junge Wissenschaftlerinnen ihre Kenntnisse über Strukturen und Prozesse weitergeben und sie beim Karrieremanagement beraten. Geplant sind darüber hinaus kontinuierliche Schulungen von Führungskräften zu Fragen der Gleichstellung, um dieses Thema zu einem fixen Bestandteil der alltäglichen Arbeit werden zu lassen. Zudem ist eine ausgewogene Partizipation von Frauen und Männern in den Gremien der KU ein weiteres im Gleichstellungskonzept formuliertes Ziel der KU.