KU unterstützt ukrainische Hochschulen mit innovativem Bildungsansatz

Wie kann Hochschulbildung in Krisenzeiten zur Stärkung von Gesellschaft und Demokratie beitragen? Diese Frage steht im Zentrum eines Erasmus+-Projekts, an dem die KU maßgeblich beteiligt ist. Unter dem Titel „Service-learning in Higher Education for Ukraine’s Recovery“ (ServU) arbeiten Hochschulen aus mehreren Ländern gemeinsam daran, die Lehrmethode Service-Learning in der Ukraine zu etablieren – als praxisnahe Form des Lernens mit gesellschaftlichem Mehrwert.

Die KU bringt in das Projekt ihre langjährige Expertise in diesem Bereich ein. In einem internationalen Lehr-Tandem unterstützt sie derzeit ukrainische Partnerhochschulen dabei, eigene Service-Learning-Formate zu entwickeln und in die Lehre zu integrieren. Dafür arbeitet Kerstin Haag, wissenschaftliche Mitarbeiterin im ServU-Projekt, eng mit Lehrenden der Sumy State University und der Dnipro University of Technology zusammen. Ziel des Projekts ist es, Synergien zwischen ukrainischen Hochschulen und lokalen Communities zu schaffen, um gemeinsam den Wiederaufbau der kriegsbetroffenen Regionen zu unterstützen. Service-Learning wird als innovativer Ansatz genutzt, um Studierende dazu zu befähigen, sich aktiv in den Wiederaufbauprozess ihres Landes einzubringen.

Was das konkret bedeutet, zeigen zwei bereits geplante Formate: Olena Horiacha, Dozentin an der Dnipro University of Technology, lehrt zum Thema „Persönliche Finanzplanung und -wirtschaft“. In ihrem Service-Learning-Projekt möchte Sie mit rund 30 Studierenden Unterrichtseinheiten an Schulen anbieten, um die finanzielle Bildung der Schülerinnen und Schüler zu verbessern und sie für das wichtige Thema zu sensibilisieren. Für ihre Studierenden erhofft sich Horiacha einen Kompetenzgewinn, da diese neben fachlichen Inhalten auch die didaktische Aufbereitung und Vermittlung solcher Inhalte erlernen.

An der Sumy State University plant Anastasiia Samoilikova, Dozentin für „Entrepreneurship and Digital Business Communications“, ein Kursformat, in dem Studierende Webinare zu verschiedenen Aspekten des Unternehmertums, insbesondere in Bezug auf die Digitalisierung, konzipieren und durchführen. Ziel sei es, unternehmerisches Denken im Kontext des Wiederaufbaus der Ukraine zu stärken und digitales Geschäftswachstum zu unterstützen. 

Ein erster Meilenstein des internationalen Lehr-Tandems war der Besuch von Olena Horiacha, ihrer Kollegin Daria Bukreieva sowie Anastasiia Samoilikova Anfang Juli an der KU. Dabei erhielten die Ukrainerinnen Einblicke in die Umsetzung von Service-Learning im Lehralltag und tauschten sich mit erfahrenen Lehrkräften aus. 

Das ServU-Projekt ist ein Verbundprojekt der Ukrainian Catholic University (Lviv), der Sumy State University und der Dnipro University of Technology mit drei internationalen Partnern – neben der KU Eichstätt-Ingolstadt die KU Leuven und die Libera Università degli Studi Maria Ss. Assunta di Roma (LUMSA). Mit dem ServU-Projekt unterstreicht die KU, wie durch internationale Kooperationen und innovative Bildungsansätze sowohl akademische als auch gesellschaftliche Fortschritte erzielt werden können. Entsprechend will sie sich künftig verstärkt bemühen, Service-Learning als wirkungsvolle Lehrmethode sowohl an der KU selbst als auch an interessierten Partnerhochschulen zu etablieren.