Akademisches Lernen mit bürgerschaftlichem Engagement gezielt verknüpfen und fördern – dieses Anliegen verfolgt das weltweite Netzwerk „Uniservitate“, das katholische Hochschulen in ihren Aktivitäten miteinander verbinden möchte. Die KU hat nun als eine von nur sechs Universitäten weltweit die Rolle eines Knotenpunktes in Sachen „Service Learning“ übernommen. Sie pflegt dabei die Kontakte zu Institutionen in Zentral- und Osteuropa sowie im Mittleren Osten. Die katholischen Universitäten in Deusto (Spanien) und Leuven (Belgien) betreuen das Gebiet Westeuropa. Weitere regionale Plattformen entstehen in Afrika, Südostasien, Südamerika sowie in den USA und Kanada. Zum Ende des vergangenen Jahres hat die KU bereits drei neue Institutionen für „Uniservitate“ gewinnen können: die Bethlehem Universität in Palästina, die Katholische Universität in Lviv in der Ukraine sowie die Katholische Universität in Lublin in Polen. Das Netzwerk selbst ist eine Initiative des „Lateinamerikanischen Zentrums für solidarisches Service-Learning“ (CLAYSS) und der Organisation Porticus, die das Projekt fördert.
Das pädagogische Konzept von Service Learning verbindet das Studium mit bürgerschaftlichem Engagement in Form von Dienst- oder Serviceleistungen für gemeinnützige oder öffentliche Einrichtungen. Studierende und Lehrende wenden hierbei ihr Wissen auf konkrete gesellschaftliche Herausforderungen an und leisten damit gleichzeitig einen gesellschaftlichen Beitrag. Die Studierenden erhalten dabei praktische Kompetenzen, die sie dazu befähigen, sich auch künftig für eine bessere Gesellschaft im Sinne der Soziallehre der katholischen Kirche einzusetzen. Service Learning erfährt außerdem stets eine begleitende Reflexion, so dass aus Erfahrung wieder neues Wissen entsteht. So werden fachliche, methodische, soziale und persönliche Kompetenzen gestärkt und ziviles Verantwortungsbewusstsein unterstützt.
„Die Zusammenarbeit der katholischen Bildungsinstitutionen dient dazu, das studentische Engagement während des Studiums zu fördern. Zugleich möchten wir neue Ideen für die Lehre stärker untereinander austauschen, um bestehende Bildungsansätze an unseren Hochschulen gemeinsam weiterzuentwickeln“, erläutert Dr. Tanja Kohn, Projektleiterin von Uniservitate an der KU. Seit November 2020 befindet sich die Koordinationsstelle für das Netzwerk an der KU im Aufbau. Die Zusammenarbeit der Hochschulen in den regionalen Netzwerken umfasst den Austausch in Arbeitsgruppen sowie die gemeinsame Erarbeitung von Publikationen.
An der KU schließt das Netzwerk direkt an das Projekt „Service Learning in Higher Education“ (SLiHE) an, an dem sechs Partnerinstitutionen aus der EU sowie Afrika mitgewirkt haben. Damit einhergehend konnte die KU bereits 2019 in ihrem Leitbild für Studium und Lehre festlegen, künftig neue Lehrformate stärker in Studiengänge zu integrieren. „Uniservitate trägt nun dazu bei, Angebote wie das Service Learning fest in den Studiengängen der KU zu verankern,“ berichtet Tanja Kohn. Auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der KU profitieren von dem Netzwerk. Sie können sich gezielt an Weiterbildungsangeboten beteiligen, etwa um Anregungen und Ideen zu gewinnen, wie die Lehre in Kooperation mit Partnerorganisationen kreativ gestaltet werden kann.
Weitere Informationen zum Netzwerk finden sich auf der Projektwebseite www.uniservitate.org/