Kulturpreis Bayern für Dr. Marina Jaciuk

Die Ingolstädter Forscherin Dr. Marina Jaciuk ist am vergangenen Donnerstag im unterfränkischen Veitshöchheim mit dem Kulturpreis Bayern für ihre an der KU entstandene Doktorarbeit ausgezeichnet worden. In ihrer Dissertation, die von der Professur für Europäische Ethnologie/Volkskunde betreut wurde, beschäftigte sie sich mit den alltäglichen Erfahrungen von lateinamerikanischen Migranten in Deutschland. Der Preis ist mit 2.000 Euro und einer Bronzestatue, dem „Gedankenblitz“, dotiert. Die Bayernwerk AG und das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst haben die traditionsreiche Auszeichnung in diesem Jahr an 38 Künstler und Wissenschaftler aus allen Teilen Bayerns verliehen.

In ihrer ausgezeichneten Doktorarbeit mit dem Titel „Es war ein langsamer Prozess des Bewusstseins“ hat Dr. Marina Jaciuk 27 in Bayern lebende lateinamerikanische Migrantinnen und Migranten begleitet. Mit Beobachtungen und Interviews hat Jaciuk ihre alltäglichen Erfahrungen in Deutschland und ihre verschiedenen Sichten auf die Welt dokumentiert. Dabei hat die Kulturwissenschaftlerin untersucht, wie diese Migrantinnen und Migranten ihre Identitäten in Deutschland „managen“ und welche Rolle dabei die jeweilige Religiosität spielt.

„Wenn Religion unter anderem als kultureller Hintergrund verstanden wird, dann sehen die begleiteten lateinamerikanischen Migrantinnen und Migranten die Möglichkeit der Identifikation mit Deutschland als Aufnahmegesellschaft, da sowohl hierzulande als auch in ihren Herkunftsländern das Christentum eine bedeutende Rolle spielt“, erläutert Dr. Marina Jaciuk eines der zentralen Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit. Diese Identifikationsmöglichkeit würden die begleiteten Migrantinnen und Migranten unabhängig von ihren religiösen Orientierungen erkennen.

Der Kulturpreis Bayern ist in der Sparte Kunst mit jeweils 5.000 Euro und in der Sparte Wissenschaft mit jeweils 2.000 Euro dotiert. Die fünf Kunstpreisträger werden dabei von einer Fachjury ausgewählt, die Wissenschaftspreisträger von ihrer jeweiligen Hochschule.