Kunststudierende auf den Spuren von Cézanne, Van Gogh und Gauguin

Bepackt mit einer Feldstaffelei, einer Leinwand, einem Malkoffer mit Farben und Pinseln sowie einem Hocker früh morgens aufbrechen, um die typische mediterrane Lichtstimmung des malerischen Sonnenaufgangs über den in der Ferne violett schimmernden Bergketten vor dem tiefblauen Gardasee einzufangen – in dieser Stimmung haben die Tage für 20 Studentinnen und Studenten der KU bei einer Malereiexkursion der Professur für Kunstpädagogik begonnen. Im Zentrum des sechstägigen Aufenthalts stand die Plein air-Malerei, die vor allem mit dem Impressionismus eine Blütezeit erlebte. Anders als bei der Ateliermalerei begibt man sich dabei direkt in die Landschaft und konzentriert sich bei der Formenfindung und der Farbwahl auf ein intensives Naturstudium.

„Der Gardasee bietet hierfür die perfekte Kulisse. Neben den schneebedeckten Gipfeln der Alpen im Norden und den sanften Hügeln der Poebene im Süden, strahlt der See selbst je nach Tages- oder Wetterlage in einer anderen Farbe. Hinzu kommen Olivenhaine, Weinberge, Zypressenalleen und eine von der Flurbereinigung unberührte Kulturlandschaft“, schildert Dozent Dr. Florian Fab von der Professur für Kunstpädagogik. Er hat die Studierenden zusammen mit Sarah Pfab, Lehrbeauftragte der Kunstpädagogik und Kunstlehrerin an der Staatlichen Realschule Ergolding, dabei unterstützt, all dies auf die Leinwand zu übertragen. Zweimal täglich traf man sich, um in der Gruppe den aktuellen Stand der Skizzen und Gemälde zu besprechen. „Der Schlagschatten muss noch etwas heller werden“, „die Bergkette muss stärker verblauen“ oder „der Zypresse fehlt es noch an Volumen“ sind Ratschläge, die nicht nur von den Dozierenden sondern auch von den Kommilitoninnen und Kommilitonen geäußert werden. Hier lernen alle miteinander und voneinander, da alle mit den gleichen gestalterischen Problemen konfrontiert werden und jeder nach einer individuellen malerischen Lösung sucht. Es soll nicht darum gehen, das Gesehene fotografisch abzubilden, sondern seine eigene künstlerische Vision aus der Landschaft zu extrahieren. Die eine sucht nach einer besonders magischen Atmosphäre, während der andere von der Vegetation und ihren Oberflächenstrukturen fasziniert ist.

Wer sich die entstandenen Werke selbst in Augenschein nehmen möchte, kann das ab November im Rahmen einer Ausstellung, die im Kollegiengebäude B der KU (Ostenstraße 26) zu sehen sein wird.